Gefährliche Abfälle

Auch unter schwierigen Marktverhältnissen haben sich die Sonderabfallverbrennungsanlagen weiterentwickelt und den veränderten Bedingungen angepasst.

Die Entsorgung von gefährlichen Abfällen in den speziell hierfür geeigneten Sonderabfallverbrennungsanlagen ist ein wichtiger Bestandteil der Industriegesellschaft, und sichert die Produktion der chemischen und pharmazeutischen Industrie ab. Bei der politisch gewollten stärkeren Nutzung von Abfällen als Sekundärrohstoff in einer Kreislaufwirtschaft müssen die Stoffströme vor der erneuten Nutzung von Schadstoffen entfrachtet werden. Hierfür eignen sich am besten thermische Anlagen. In den vergangenen zehn Jahren haben verschiedene Faktoren den Markt der Sonderabfallverbrennung beeinflusst: Das Verbot der Deponierung von Haus- und Gewerbeabfall hat dazu geführt, dass in den Jahren nach 2005 die Auslastung der Hausmüllverbrennungsanlagengestiegen ist, und einige HMV- und EBS-Anlagen neu gebaut wurden. Durch die Wirtschaftskrise ab 2008 waren diese Anlagen geringer ausgelastet, so das seinige Hausmüllverbrennungsanlagen zunehmend gefährliche Abfälle mit behandelt haben. Gefördert wurde dieser Trend durch Vorbehandlungs- oder Mischanlagen, welche die Hausmüllverbrennungsanlagen als preisgünstige Alternative für ihren Output genutzt haben. Während bei den Anlagen zur thermischen Behandlung von Hausmüll und Gewerbeabfällen in Deutschland und Europa ein Zuwachs zu verzeichnen ist, wurden in Deutschland einige Sonderabfallverbrennungsanlagengeschlossen. Durch Steigerung der Kapazitäten in bestehenden Anlagen konnte dies zum Teil ausgeglichen werden. Trotz der nicht einfachen Marktbedingungen haben sich die Sonderabfallverbrennungsanlagen weiterentwickelt und den veränderten Marktbedingungen angepasst. In diesem Beitrag werden einige der verfahrens- und anlagentechnischen Entwicklungen vorgestellt.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: ReSource 2018 - 04 (Dezember 2019)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Andreas Neuss

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