Smart Bins – Erkenntnisse der Wirtschaftsbetriebe Duisburg zur Füllstandsmessung

Intelligente Abfallbehälter, oder auch „Smart Bins“ genannt, positionieren sich als Teil der digitalen Transformation der Abfalllogistik. Neben der Nutzung von teils bereits lange erprobten Technologien, wie elektronischen Zugangs- und Identifikationssystemen in oder an Abfallbehältern, dominiert zunehmend der Einsatz von Sensoren zur Messung von Füllständen den wissenschaftlichen und praktischen Diskurs. Dieser Artikel skizziert das Konzept von Smart Bins und der Füllstandsmessung in Abfallbehältern und diskutiert die Ergebnisse aus einem Pilotprojekt der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.Der Artikel bietet damit praktische Einblicke in den derzeitigen Stand der Technik und liefert Anhaltspunkte für die derzeitigen Potenziale und Herausforderungen, die
mit der Nutzung von Füllstandssensoren verbunden sind.

1 Einleitung

In den deutschlandweit 10.799 Gemeinden werden jeden Tag insgesamt 31.500 TonnenAbfall entsorgt (Destatis, 2020; VKU, 2020b). Zu den Siedlungsabfällen zählen dabei Abfälle aus privaten Haushalten und vergleichbaren Einrichtungen sowie getrennterfasste Wertstoffe, wie Altpapier und Altglas. Abfälle und Wertstoffe werden von den Erzeugern in verschiedenen Behältern getrennt gesammelt und entweder bei den Erzeugern abgeholt oder von diesen zu zentralen Sammelbehältern, wie etwa Altglas-Depotcontainern, gebracht. Die Sammlung und der Transport der Abfälle wird von kommunalen, teilprivaten oder privatwirtschaftlichen Unternehmen durchgeführt, um die Abfälle dem Recycling oder der Verbrennung zur Energieerzeugung zuzuführen. Im Rahmen der Entsorgungslogistik müssen dabei Parameter, wie die Größe und dieAnzahl der zu leerenden Behälter, die erfassten Abfall- und Wertstoffarten, die Straßen-und Verkehrsverhältnisse, der Servicegrad sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen (z. B. kommunale Abfallsatzung), berücksichtigt werden. Das Abfuhrintervall, also der zeitliche Abstand zwischen zwei Entleerungen eines Abfallbehälters, ist dabei in der Regel im Voraus geplant und fest definiert (Kranert, 2017). In der Zukunft könnten die bisherigen starren und füllstands unabhängigen Leerungsintervalle wirtschaftlich
und sachlich in der Breite jedoch nicht mehr zielführend sein.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 33. Abfall- und Ressourcenforum 2022 (April 2022)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: David Hoffmann

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