Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen

Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?

Die damaligen Gewinner des Wettbewerbs aus dem Jahr 1994, der Zweckverband Donau-Wald, die Städte Rosenheim, Augsburg und Fürth sowie die Landkreise Traunstein und Landsberg sind auch heute noch wesentliche Treiber und Ideengeber im System Wertstoffhof. Ihre Erfahrungen sind in die Studie eingegangen. Wo ihre Schwerpunkte liegen wird wesentlich in den weiteren Unterpunkten dieses Kapitels wiedergegeben.
 
Um die Erfahrungen aus zwanzig Jahren Praxis in großer Breite wiederzugeben zu können, wurden die Kommunalverwaltungen mit einem Schreiben des vormaligen Umweltministers Dr. Marcel Huber zur Mitwirkung an einer Erhebung im kommunalen Netzwerk ForumZ motiviert. Im dritten Quartal 2014 fand die Bestandsaufnahme bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zur heutigen Situation auf den Wertstoffhöfen statt.
 
An der Umfrage haben sich 52 Landkreise, 16 kreisfreie Städte sowie weitere 28 kreisgebundene Städte und Gemeinden beteiligt, die etwa 70% der bayerischen Bevölkerung repräsentieren und zusammen über 1.120 Wertstoffhöfe betreiben.
 
Die Ergebnisse der Umfrage sind Grundlage der vorliegenden Studie.
 
 
Grußwort
 
von Ulrike Scharf, Staatsministerin MdL, Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz
 
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
das Sustainable Europe Research Institute (SERI) geht in einer Studie davon aus, dass die Menschheit im Jahr 2050 rund 2,7 mal so viele Rohstoffe wie jetzt bräuchte – 180 Milliarden Tonnen anstelle von 67 Milliarden – würde sich der Ressourcenverbrauch aller Länder an das Niveau der OECD-Staaten angleichen. Damit verbunden wäre ein Anstieg des Treibhausgasausstoßes von 30 auf 78 Milliarden Tonnen. Die Reduzierung und Effizienz des Ressourceneinsatzes ist somit eines der wichtigsten umweltpolitischen Handlungsfelder der Zukunft.
 
Einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung leistet in Bayern die hochwertige Verwertung von Siedlungsabfällen. Bereits 1994 hat das damalige Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen erkannt, welche Relevanz der flächendeckenden und bürgerfreundlichen Erfassung von Wertstoffen zukommt und mit dem Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“ einen wichtigen Meilenstein bei den Bemühungen um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft gesetzt.
 
20 Jahre später haben sich über 50 Städte, Landkreise und Gemeinden an einer Studie der ia GmbH und des Fraunhofer Instituts UMSICHT beteiligt. Ziel war es, künftige Herausforderungen an die Erfassung von Wertstoffen zu identifizieren und exemplarische Lösungsansätze für die kommunalen Sammelstellen zu erarbeiten. Die vorliegende Broschüre ist mehr als ein Loblied auf „den Wertstoffhof“; sie ist eine Handlungshilfe für Kommunen, Planer und alle Beteiligten in der Entsorgungskette und bietet konkrete Hinweise, mit welchen organisatorischen und bautechnischen Maßnahmen sich kommunale Sammelstellen für die Zukunft rüsten können.
 
Mein Dankeschön gilt allen, die sich für das Vorhaben engagiert und zum Gelingen dieses „Kompendiums“ beigetragen haben!



Copyright: © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen
Quelle: Wertstoffhof 2020 (April 2015)
Seiten: 93
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing.(TU) Werner P. Bauer
Dipl. Wirtschafts-Ing. (FH) Bernhard Lipowsky
Dipl.-Umwelting. (FH) Thomas Kroner
Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke
Dipl.- Ing. Katharina Reh

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