Die Circular Economy zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum ohne den Anstieg negativer Umweltauswirkungen zu ermöglichen. Entsprechend wird auch auf politischer Ebene zunehmend erkannt, dass die Pariser Klimaziele nur mit dem Übergang zu einer Circular Economy zu erreichen sind. Für diesen Übergang stellen neben politischen und gesellschaftlichen Stakeholdern, Unternehmen aller Industriebereiche die wichtigsten Akteure dar. Als zentrale Elemente für die Umsetzung einer Circular Economy gelten demzufolge die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle verbunden mit dem Aufbau neuartiger Management-Strukturen sowie wertschöpfungskettenübergreifender Kollaborationen für den zukünftigen Umgang mit Materialien und Produkten. Im Rahmen der Circular Economy Initiative Deutschland wurden anhand konkreter Anwendungsfälle
die notwendigen Rahmenbedingungen untersucht und in Form einer
Circular Economy Roadmap für Deutschland ausgearbeitet.
1 Der Weg in eine Circular Economy
1.1 Motivation für die Transformation
Der Launch der Circular Economy Initiative Deutschland am 29. Juli 2019 fiel genauauf den Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag). Ein Zufall, der die Herausforderung vor der wir stehen, perfekt verdeutlicht. Denn geht die Nutzung unserer globalen natürlichen Ressourcen weiter wie bisher, bräuchten wir im Jahr 2050 zwei Erden. Deutschlands Erdüberlastungstag fiel 2019 bereits auf den 3. Mai, im Jahr 2021 wares der 5. Mai – eine Weltbevölkerung mit unserem Lebensstandard bräuchte also drei Erden. Die Gründe dafür sind vielfältig: die Übernutzung von Acker- und Weideland, Fischgründen und Wald, die Versiegelung von Oberflächen, sowie Treibhausgasemissionenaus Energie, Verkehr, Landwirtschaft, Gebäuden und Industrie.
Die Projektionen des International Resource Panel und der OECD zeigen auf, dass sich bis zum Jahr 2060 der derzeitige weltweite Materialverbrauch verdoppeln könnte. Und dies geschieht vor dem Hintergrund, dass bereits heute 90 % des Verlusts der Artenvielfalt sowie des Wasserstresses durch die Rohstoffförderung und -verarbeitung verursacht werden, ebenso wie 50 % der globalen Treibhausgasemissionen.
Die Notwendigkeit umfassender Klimaschutzanstrengungen zur Vermeidung fortschreitender Klimaveränderungen hat der 6. Sachstandsbericht des UN-Klimarats erst kürzlich auf erschütternde Weise nochmals verdeutlicht. Die Notwendigkeit für einen anderen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist also evident. Weg von einer linearen Wertschöpfung und den damit verbundenen Abfallmengen und Emissionen, hin zu einem Wirtschaftsmodell, in dem der Wert von Materialien und Produkten so lange und so hoch wie möglich erhalten bleibt. Damit geht konsequenterweise auch die Frage zu dem notwendigen Perspektivenwechsel einher: vom Fokus auf Abfall und dessen Verwertung hin zu einem verantwortungsvollen Management von Ressourcen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021) | |
Seiten: | 9 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,50 | |
Autor: | Dr. Susanne Kadner | |
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