Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung als Herausforderung für das europäische Abfallrecht

Lebensmittelverschwendung ist ein dringendes, globales Problem mit ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation derVereintenNationenwerden
jedes Jahr enorme Mengen an Lebensmitteln entsorgt, während weltweit 800 Millionen Menschen Hunger leiden. In den letzten Jahren hat sich die EU bemüht, gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen. Zunehmend
wird darüber diskutiert, wie dem Problem der Lebensmittelverschwendung rechtlich begegnet werden kann.

Zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung setzt die EU die Reduzierung der Lebensmittelabfälle ein. Die „Konkurrenz“ zwischen Abfallvermeidung und Abfallbewirtschaftung hat die Regierungen und Unternehmen dazu veranlasst, die Umverteilung überschüssiger Lebensmittel zu ignorieren. Dadurch ist die Abfallhierarchie in der Praxis zu einer Abfallbewirtschaftungshierarchie abgeschwächt worden. Die weite Definition von Abfall führt dazu, dass genießbare Lebensmittel als Abfall eingestuft und aus der Lebensmittelversorgungskette entfernt werden. Die Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung müssen über das Abfallrecht hinausgehen und den Wert des Lebensmittels berücksichtigen. Viele Länder sehen die Umverteilung überschüssiger Lebensmittel als effizientes Mittel gegen die Lebensmittelverschwendung. Dafür müssen bestimmte lebensmittelrechtliche Vorschriften geändert werden, um Spenden und Umverteilung zu vereinfachen. Eine grundlegende Maßnahme gegen die Lebensmittelverschwendung ist die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung.


Autor:
Ass.-Prof. Dr. Dongyang Zhang



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: AbfallR 05/2022 (September 2022)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 32,00
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