Störstoffe im Bioabfall, vor allem Kunststoffe, verursachen hohe Kosten und machen das Recycling aufwendig oder sogar unmöglich. c-trace hat mit c-detect ein auf künstlicher Intelligenz basierendes System zur Detektion von Störstoffen bei der Bioabfallsammlung entwickelt und setzt damit an der Entstehungsquelle der Störstoffe an. Eine optische Kamera am Sammelfahrzeug übernimmt flächendeckend die automatische Kontrolle jeder einzelnen Biotonne. Die Bewertung des Inhalts erfolgt unmittelbar über die KI-basierte Software c-detect und dient als Entscheidungsbasis für den Umgang mit detektieren Bioabfallbehältern während der Sammlung.
1.1 Was hat c-trace mit künstlicher Intelligenz (KI) zu tun?
c-trace ist als spezialisiertes IT-Unternehmen für seine Fahrzeug- und Telematiksysteme sowie Software für Verwaltung und Management bekannt. Gerade in Deutschland haben wir uns zum Marktführer für Telematiklösungen für die Abfallwirtschaft im Bereich der Identifikation und Verwiegung von Abfallsammelbehältern entwickelt. Als Technologieführer prüfen wir Megatrends und die Anwendbarkeit auf unsere Branche. Wir haben festgestellt, dass gerade bei der Getrenntsammlung viel Aufwand für eine hohe Sortenreinheit betrieben wird. Hier sind wir mit unserer Technik auf dem Fahrzeugvertreten und wollen am Entstehungsort des Abfalls eingreifen. Die bisher im Markt verfügbaren Systeme wurden als nicht anforderungsgerecht bewertet, sodass ein ganz neuer Ansatz für eine andere Lösung erforderlich war. Um diesen neuen Ansatz zu finden, haben wir künstliche Intelligenz auf ihre Potenziale und marktfähige Anwendbarkeit hin geprüft. Als wir 2019 begonnen haben, uns mit dem Thema KI zu beschäftigen, fehlte uns nochdas notwendige Grundwissen, da es in der Abfallwirtschaft bisher keine Einsatzszenarien dafür gab. Durch enge Kooperationen, unter anderem mit der Bielefelder Fachhochschuleund deren Studenten, konnten wir uns das Know-how erarbeiten und im Unternehmen ansiedeln.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | Biomasse-Forum 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,50 | |
Autor: | Andreas Holler | |
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Umweltbildung mit #wirfuerbio
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
#wirfuerbio ist die bundesweite Kampagne der kommunalen Abfallwirtschaft zur Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall. Mit einer starken Bandbreite unterschiedlicher crossmedialer Kommunikationsmittel und Maßnahmen verändert sich das Verhalten der Biotonnenbenutzer. Die Störstoffquote sinkt um mehr als 50 Prozent. Die Kampagne weist einen neuen Weg in der Umweltbildung. Mit der Abfallbox und der SpieleApp „#wirfuerbio das Sortierspiel“ wird Kreislaufwirtschaft in Form von Spaß und Spiel erlebbar. Der Beitrag zeigt, wie Abfallbox und Spiele-App didaktisch funktionieren und ein Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Mülltrennung entwickeln.
NÖK Hessen – Ein Modell für andere Bundesländer?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Eines der Grundprinzipien des Ökolandbaus ist die Gestaltung von innerbetrieblichen Nährstoffkreisläufen, in denen die Tierhaltung, der Anbau von Leguminosen und die Kompostierung von Pflanzenresten wesentliche Rollen spielen. Über den Verkauf von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen verlassen aber kontinuierlich Nährstoffe den Betriebskreislauf und gehen damit dem innerbetrieblichen System verloren. Ohne einen Ausgleich führt dies schon mittelfristig zu sinkenden Gehalten verfügbarer Pflanzennährstoffe im Boden und langfristig zu Ertragsreduktionen sowie einer Minderung der Bodenfruchtbarkeit (Schmid und Hülsbergen 2015; Kolbe 2016).
Untersuchung des Verhaltens von Beuteln aus biologisch abbaubaren Kunststoffen in der Kompostierungsanlage Neumünster
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Abbauversuche mit als kompostierbar zertifizierten Bioabfallsammelbeuteln wurden in einer Kompostierungsanlage mit Haupt- und Nachrotte über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen durchgeführt. Aussagen zum Beutelabbau wurden über die verbliebenen Makro-, Meso- und Mikropartikel getroffen. Der Praxisversuch wurde mit Laboruntersuchungen zur Beutelcharakteristik und zum Abbauverhalten im anaeroben Milieu ergänzt. Darüber hinaus wurde die aktuelle Situation der Bioabfallsammlung in deutschen Kommunen bewertet und Schlussfolgerungen für den Einsatz von BAK-Beuteln in der Praxis der Bioabfallsammlung gezogen.
Feldversuche zum Abbauverhalten von kompostierbaren Vorsammelhilfen in der technischen Kompostierung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Kompostierbare Vorsammelhilfen (zertifiziert nach EN 13432 und „OK Compost Home“) wurden zwei Versuchsmieten in „realitätsnahen“ Mengen zugesetzt, wobei eine theoretische Befüllung von 1 bis 1,2 kg Bioabfall pro Vorsammelhilfe erreicht wurde. Die Vorsammelhilfen fragmentierten bereits in den ersten beiden Rottewochen und verschwanden zwischen der zweiten und der vierten Woche in der Fraktion > 10 mm vollständig. Geringe Partikelanzahlen vom Typ der untersuchten Vorsammelhilfen konnten in der Fraktion 0,63 bis 0,2 mm in der Anlage 1 nach neun Wochen und in Anlage 2 nach zwölf Wochen nachgewiesen werden, wodurch gezeigt werden konnte, dass die untersuchten Vorsammelhilfen während der ordnungsgemäßen Kompostierung kaum zu Mikrokunststoffen fragmentiert.
Stand der Akzeptanz von Abfallbeuteln als Sammelhilfsmittel für Bioabfälle
© Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (4/2023)
Die Gruppe Bioressourcenmanagement des Instituts für Abwasser- und Gewässerschutz der Technischen Universität Hamburg (TUHH) hat die aktuellen Bioabfallsammelsysteme in Deutschland evaluiert und die Informationen in dem von der TUHH entwickelten Online-Tool BRIT (Bioresource Information Tool) zu-sammengestellt. Dabei wurden die derzeit akzeptierten bzw. teils geförderten Sammel-hilfen ermittelt.