Abfallvergasungstechnik mit Direktschmelze zur Energie- und Materialrückgewinnung

Die Vergasung von Siedlungsabfall ist ein weltweit erforschtes Thema und hat sich als eine alternative thermische Behandlungsmöglichkeit von Abfall bewährt. Das Direct- Melting-System (DMS = Direktschmelzverfahren) ist eine Schachtofenvergasungs- und -schmelztechnik für verschiedene Arten von Abfällen. Sie weist mehr als 40 Referenzen auf und wird seit 35 Jahren eingesetzt. Diese Vergasungstechnik wird zur Verarbeitung von Siedlungsabfall zusammen mit Abfällen unterschiedlicher Art verwendet, wie beispielsweise Klarschlamm, Klinikabfälle oder Asche aus Verbrennungsanlagen. Ihr Vorteil ist die simultane Rückgewinnung von sowohl Energie als auch Material in einem Prozessablauf.

Abfallflexibilität ist einer der Vorzüge der Vergasungstechnik mit Direktschmelze. Der Abfall wird dem Vergaser ohne Vorbehandlung zugeführt. Die Referenzanlagen in Japan verarbeiten nicht nur Siedlungsabfall, sondern auch andere Abfälle wie Klarschlamm, Klinikabfälle, Bodenasche aus Verbrennungsanlagen, aus Abfalldeponien rückgewonnene Abfälle und Reststoffe aus Altfahrzeug-Shredderanlagen.

Das System arbeitet sehr schadstoffarm. Insbesondere der Chlorwasserstoff- und Schwefeldioxidausstoß ist dank der Entschwefelungswirkung von Kalkstein im Vergaser äußerst gering. Die Emissionen am Kamin sind wesentlich geringer als die Vorgaben europäischer Vorschriften.

Durch die Hochtemperaturvergasung werden toxische Schwermetalle wie Blei und Zink vom Vergaser verflüchtigt und sammeln sich in der Flugasche. Die Schlacken- und Metallprodukte enthalten daher nur geringe Mengen toxischer Schwermetalle, so dass ein vollständiges Recycling in Verbundstein- und Betonzuschlag oder Baustoffe ohne zusätzliche Behandlung möglich ist.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Energie aus Abfall 12 (2015) (Januar 2015)
Seiten: 15
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Nobuhiro Tanigaki
Yoshihiro Ishida

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