Sicherheitsanalyse von Endlagern, befüllt mit atomaren und anderen Abfällen

Der Begriff Endlager wird vorwiegend im Zusammenhang mit der Lagerung von Atommüll verwendet. Zu Endlagern werden aber alle Deponien mutieren, in denen die nicht mehr benötig-ten Reststoffe unserer Zivilisation verwahrt werden. Kennzeichnend ist bei der Diskussion über Endlager, dass noch keine Deponie den Status Endlager erreicht hat. Das liegt vor allem daran, dass man glaubt, mit Beobachtung der Emissionen im Rahmen der Nachsorge erkennen zu kön-nen, wann eine Deponie zum Endlager mutiert. Die Beobachtung der Emission eignet sich nur zur Gefahrenabwehr, aber nicht zur Vorsorge. Die Vorsorge muss alle erforderlichen Maßnah-men beinhalten, um die Gefahren nicht eintreten zu lassen.

In Endlagern sollen die nicht verwertbaren Abfälle über unbestimmte Zeit sicher gelagert werden. Sicher lagern bedeutet, dass die von den Behörden festgelegten Grenz-emissionen dauerhaft eingehalten werden. Da die Größe der Emissionen von den Randbedin-gungen des Endlagerstandortes abhängt und die Größe sich als Funktion der Zeit entwickelt, kann aus heutiger Beobachtung nicht auf die Höhe zukünftiger Emissionen geschlossen werden. Mit dem Simulationsprogramm DESi Variation können unter Berücksichtigung der Varianz der Daten der Emissionsquelle und des Umfeldes die zeitliche Entwicklung und die Größe der Emissionen bestimmt werden. Das ermöglicht, die Wirkung von Maßnahmen zur Minderung der Emissionen aus Endlagern zuverlässig festzustellen und sie unter Berücksichtigung von ökologischen und ökonomischen Vorgaben zu beurteilen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dr. Ing. Klemens Finsterwalder

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Toxikologische Tests zur Risikominimierung bei Altlastensanierungsverfahren
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
Gaswerksstandorte und Kokereien zeigen sehr typische Boden und Grundwasserverunreinigun-gen. Es handelt sich dabei um Nebenprodukte der Produktion, wie Teer und Teeröle (PAK, He-tero-PAK) sowie monoaromatische Verbindungen, Kohlenwasserstoffe, Phenole, komplexe Cy-anide, Sulfide und Ammonium (Musser 2001, Werner 2008). Die Anzahl derart kontaminierter Standorte in Österreich ist nicht genau bekannt, da es neben ca. 40 Gaswerken (19 davon in Wien) und mehreren Kokereien eine größere Anzahl von Teer und teerverarbeitender Betriebe (z.B. Herstellung von Telefonmasten und Eisenbahnschwellen) gab, sodass die mit PAK konta-minierten Standorte auf über 100 geschätzt werden (Granzin 2011).

XXVIII. Sächsisches Altlastenkolloquium
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2025)
Am 4. und 5. November 2024 fand das XXVIII. Sächsische Altlastenkolloquium (SALKO) im Tagungssaal der Dreikönigskirche in der Dresdner Neustadt statt.

Rechtsfragen der Zwischenlagerung von hochradioaktiven wärmeentwickelnden Abfällen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2025)
This article deals with the fact that the final disposal process for highly radioactive waste will be delayed way beyond the envisaged date of 2031. It will take several decades more to store this waste in the 16 interim storage facilities.

Abschluss der Sanierung der industriellen Absetzanlage Helmsdorf der Wismut GmbH
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2024)
In der industriellen Absetzanlage (IAA) Helmsdorf lagern ca. 50 Mio. m³ Rückstände der 1989 im ehemaligen Aufbereitungsbetrieb 101 in Crossen, heute Stadtteil von Zwickau, von der Sowjetisch- Deutschen Aktiengesellschaft Wismut aufbereiteten Uranerze.

Rund um die Sanierung der Altlast Schrems
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Fläche ST32 „Halde Schrems“ in Schrems bei Frohnleiten ist eine Altablagerung von Abraum- und Hüttenabfällen des lokalen Blei- und Silberbergbaues, welcher seit dem 13. Jahrhundert dort betrieben wurde.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?