Gift im Blut: Behörden versagen bei der Kontrolle des Transformatoren-Entsorgers Envio

Jahrelang betrieb die Dortmunder Firma Envio die Verwertung PCB-verseuchter Transformatoren mit fragwürdigen Methoden. Trotz frühzeitiger Hinweise auf Unregelmäßigkeiten unterließen es die Behörden, wesentliche Informationen über das Unternehmen einzuholen und es zu kontrollieren. Jetzt sind das Firmengelände und die Umgebung hochgradig mit PCB belastet.

Foto: M. Boeckh(27.07.2011) Als der neue Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) vor einem Jahr Dortmund besuchte, hatte er ein wenig erfreuliches ‚Geschenk’ mitgebracht: „Der PCB-Skandal in Dortmund hat die Dimension, einer der größten Umweltskandale der letzten zehn Jahre zu werden.“ Polychlorierte Biphenyle (PCB) besitzen ähnliche Eigenschaften wie Dioxine; sie sind giftig und gelten als krebserregend. Der mutmaßliche Verursacher der PCB-Verseuchung, die Firma Envio, galt lange Zeit als ein vorbildliches Umweltunternehmen. Envio hatte sich darauf spezialisiert, PCB-haltige Transformatoren zu reinigen und zwar mit (nach eigenen Angaben) einem der „sichersten und umweltfreundlichsten Verfahren weltweit.“ Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Rolle der Verwaltungs- und Vollzugsbehörden in dem Umweltskandal zu klären...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Envio AG, K+S AG, Prognos AG, Kali + Salz (K+S)
Autorenhinweis: Dr. Martin Mühleisen, Gaiberg
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli 2011 (Juli 2011)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Martin Mühleisen

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