Die Lösung für eine rechtssichere und kosteneffiziente Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen bereits vor Eingang in die Bioabfallbehandlung: das mobil-modulare Aufbereitungskonzept MMAK.
Zusammenfassung
Durch die Novelle der Bioabfallverordnung (BioAbfV), die den Anteil der Gesamtkunststoffe in den Bioabfällen aus der getrennten Sammlung aus privaten Haushalten auf maximal 1 % Prozent bezogen auf die Trockenmasse des Materials bei Anlieferung reglementiert, wird die Entsorgungsbranche seit dem 21. September 2021 vor neuetechnische Herausforderungen gestellt. Die Einhaltung dieses Wertes ist durch das neue mobil-modulare Aufbereitungskonzept MMAK, das von der Firma Doppstadt Umwelttechnik GmbH bereits erfolgreicham Markt eingesetzt wird, problemlos möglich. Durch die smarte Kombination der mobilen Maschinen, die zudem für verschiedene Einsatzzwecke geeignet sind, gelingt es, Fremdstoffe präzise zu separieren, ohne gleichzeitig die Menge an verwertbarem Bioabfall zu senken. Dies führt nicht nur zu einem effizienteren Anlagenbetrieb, sondern auch zu großen Einsparungen in den Entsorgungskosten der Siebreste und dadurch einem schnellen Return on Investment.
Die Ausgangslage
Seit Beginn der getrennten Sammlung biogener Abfälle im Jahr 1985 in Deutschland ist die jährliche Menge der gesammelten Abfälle kontinuierlich gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2019 in Deutschland bereits 15,3 Millionen Tonnen Bioabfälle behandelt, um sie der Weiterverwendung durch Kompostierung oder Vergärung zuzuführen. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass die Bioabfälle sauber getrennt und frei von Fremdstoffen sind, da sich nur so hochwertige Komposte und Gärreste herstellen lassen, die für eine weitere Nutzung geeignet sind. Die sinkende Qualität der gesammelten Bioabfälle sowie die zunehmende Menge an Verunreinigungen erforderte eine Überarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 33. Abfall- und Ressourcenforum 2022 (April 2022) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Michael Zeppenfeldt | |
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Das Pferd von hinten aufzäumen
© Eigenbeiträge der Autoren (3/2013)
Werden kommunale Bioabfälle nur deponiert, sind sie klimaschädlich. Dabei könnten sie zu einer europaweit bedeutsamen Energieressource reifen: Aus dem Bioabfall lässt sich durch Trockenfermentation Biogas herstellen! Welche Verfahren aber sind an welchem Standort richtig - automatisierte, kontinuierliche oder diskontinuierliche Batch-Verfahren?
The Importance of Flexibility in EU Strategies for Organic Waste Management and the Role of MBT
© Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. (2/2008)
Since the mid eighties, composting of separately collected biowaste has undergone an impressive growth across Europe. First separate collection schemes in Germany were established in 1983, but even before then, composting had been adopted as a disposal route for municipal solid waste, through the attempt to sort the putrescible fraction mechanically.
Gute Entwicklungschancen
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die deutsche Entsorgungswirtschaft verfügt über ein großes Potential für Umwelttechnik und Arbeitsplätze
Die Bioabfallverordnung 2022 – Anforderungen, Umsetzung und zukünftiger Regelungsbedarf
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die „kleine“ Novelle der Bioabfallverordnung vom 28.04.2022 hat den Schwerpunkt auf eine sortenreine Erfassung von Bioabfällen gelegt, um Einträge von Fremdstoffen, insbesondere Kunststoffe, bereits vor deren biologischen Behandlung in der Kompostierung/ Vergärung deutlich zu reduzieren. Dazu bestimmt der neu eingeführte § 2a Anforderungen an die Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen (Biotonne) und gewerblichen verpackten Bioabfällen und Materialien. Festgelegt sind verpflichtende Sichtkontrollen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen zur Erfassung der Fremdstoffbelastung des angelieferten Materials und zur Kontrolle der Fremdstoffentfrachtung, um die Einhaltung der neu festgelegten, materialspezifischen Input-Kontrollwerte für Gesamtkunststoffe zu gewährleisten.
Erfahrungen mit der biologischen Abbaubarkeit von kompostierbaren Kaffeekapseln
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In Österreich kommen verstärkt Kaffeekapseln auf den Markt, die als „kompostierbar“ bzw. „biologisch abbaubar“ gekennzeichneten werden. Diese Entwicklung wird von Konsumenten als positiv wahrgenommen, ist jedoch aus abfallwirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht als kritisch zu betrachten. Denn in bisherigen Studien (van der Zee & Molenveld 2020; Rameder 2018; Shrestha et al. 2020), war die Desintegration der zumeist aus PLA bestehenden Kapseln in Labor-versuchen und in der Praxis nach den Anforderungen der EN 13432 nicht in ausrei-chendem Maße gegeben. Die bisherigen Erkenntnisse werden durch die eigenen Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen an vier am österreichischen Markt erhältlichen „kompostierbaren“ Kaffeekapseln nur bestätigt. Erfahrungen der österreichischen Abfallwirtschaftsverbände zu dieser Thematik stützen im Wesentlichen die Erkenntnis, dass die derzeitige Entwicklung in Richtung biologisch abbaubare Kunststoffe für das Produkt Kaffeekapsel nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse und Erfahrungen nicht sinnvoll erscheint.