Die Beschaffung neuer Bioabfallvergärungsanlage bzw. die Ertüchtigung vorhandener Kompostierungsanlagen um Komponenten der Bioabfallvergärung erfolgt vielfach durch öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger oder von diesen beherrschte Gesellschaften, also durch öffentliche Auftraggeber im Sinne des EU-Vergaberechts. Der Auftragsgegenstand liegt zudem regelmäßig oberhalb des EU-Schwellenwerts für Bauleistungen. Daher haben die Beschaffungen den Vorgaben des GWB in Verbindung mit der VOB/A EU zu entsprechen.
Die Gestaltung von Vergabeverfahren zur Beschaffung von Bioabfallvergärungsanlagen ist ein komplexes Thema. Es ist gekennzeichnet von dem Spannungsverhältnis zwischen dem Sicherungsinteresse der öffentlichen Auftraggeber, insbesondere an festen Preisen und garantierten Werten, einerseits und andererseits der Sorge der bietenden Anlagenbauunternehmer, unkalkulierbare Risiken einzugehen. Der vom EU-Vergaberecht gewünschte Wettbewerb kann nur erreicht werden, wenn die Vergabebedingungen so ausgestaltet werden, dass ein echter Wettbewerb stattfinden kann. Daher dürfen nicht bestimmte Techniken mit einem Alleinstellungsmerkmal versehen werden. Ferner sind die Risiken so zu verteilen, dass Angebote ohne „Risikoaufschläge“ zu Marktkonditionen möglich sind. Dies betrifft zum Beispiel die Abnahme- und/oder Garantiewerte. Zu nennen sind aber auch ausgewogene Regelungen zur Haftungsbegrenzung sowie angemessene Gewährleistungszeiträume.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 34. Abfall- und Ressourcenforum 2023 (April 2023) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,50 | |
Autor: | Dr. Andreas Kersting | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
CE-Kennzeichnung von Komposten und Gärprodukten – Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Vor dem Hintergrund der globalen Düngemittelkrise hat sich die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen im letzten Jahr drastisch gesteigert. Hochwertige Komposte und Gärprodukte, die als Bodenverbesserungsmittel, organische Düngemittel oder als Torfersatz in Blumenerden verwendet werden, sind mehr gefragt denn je. Mit dem Inkrafttreten der EU-Düngemittelproduktverordnung im Juli 2022 ist der Weg geebnet worden, recycelte Materialien aus Bioabfällen als Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Das Ende der Abfalleigenschaft für getrennt gesammelte und behandelte Bioabfälle kann mit der Vermarktung von CE-gekennzeichneten Düngeprodukten erreicht werden. Eine unabhängige Zertifizierung der Kompost- und Gärprodukt-basierten Düngematerialien ist dafür unabdingbar.
Aktion Biotonne Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Aktion Biotonne Deutschland ist ein Netzwerk nationaler, regionaler und lokaler Akteure, die gemeinsam zur Biotonne kommunizieren. Seit 2016 führt die Initiative jährlich Kampagnen unter der Dachmarke „Aktion Biotonne Deutschland“ durch. Die nationalen Partner kommunizieren dabei über bundesweite Medien, die teilnehmenden Kommunen und Abfallwirtschaftsbetriebe setzen die Kampagne vor Ort um – unterstützt vom Projektbüro Aktion Biotonne Deutschland. Die diesjährige Aktion ist die BIOTONNEN-CHALLENGE 2023, eine Kampagne für weniger Fremdstoffe. Inwieweit sich die Fremdstoffquote ändert, wird mit der „Chargenanalyse“ der Bundesgütegemeinschaft Kompost BGK gemessen.
Neubau einer Trockenvergärungsanlage mit Gaseinspeisung am Standort der MVA Augsburg
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2013)
Die AVA betrieb seit 1994 eine geschlossene Kompostierung, in welcher jährlich ca. 60.000 t kompostierbare Abfälle verarbeitet wurden. Da bei der Kompostierung das energetische Potenzial von Bioabfällen nicht genutzt wird, hat sich die AVA für die Errichtung einer Vergärungsanlage entschieden.
Seit vielen Jahren kommunal erfolgreich - Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen
© Universität Stuttgart - ISWA (9/2008)
PowerPoint Presentation mit 31 Folien
Verbesserung der Abfalltrennung im öffentlichen Raum - Erkenntnisse aus einer Feldstudie
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die getrennte Sammlung stellt eine wichtige Grundlage in einer kreislauforientierten Abfallwirtschaft dar. Insbesondere im Bereich der Kunststoff- und Verpackungsabfälle ist eine weitere Verbesserung der getrennten Sammlung notwendig.