Um bei starkem Regen Mischwasserüberläufe in den Landwehrkanal zu verhindern, erweitern die Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Charlottenburg unter der Fasanen und der Kantstraße die bestehende Kanalisation hydraulisch und bauen sie auf 1,8 Kilometer Länge zu einem bewirtschafteten Stauraumkanal mit einer Kapazität von 2.700 Kubikmetern um. Ein erster, 542 Meter langer Abschnitt, auf dem auch eine U-Bahn-Linie unterquert wurde, ist bereits fertiggestellt. Der neue Kanal in Dimensionen DN 1600 bis DN 1400 im anstehenden Grundwasser wird ausschließlich im Vortrieb errichtet, wobei im ebenso schmalen wie dicht belegten Straßenraum der schwierige Baugrund zu den zentralen Herausforderungen gehört.
Unterteilt in zwei Bauabschnitte schneidetsich der Kanal in innerstädtisch historischgewachsene Bebauung. Der ersteBauabschnitt liegt in der Fasanenstraßezwischen der parallel zum Landwehrkanalverlaufenden Müller-Breslau-Straßeund hinter der südlichen Kreuzung mit derHardenbergstraße (Abb. 1). Die Kanaltrassegrenzt an den südlichen Campusder Technischen Universität mit diversen,aus dem 19. Jahrhundert stammendenGebäuden und Instituten sowie dem unterDenkmalschutz stehenden Konzertsaalder Universität der Künste. An der Schnittstellezum zweiten Bauabschnitt liegendas ehemalige Gebäude der IndustrieundHandelskammer sowie das Ludwig-Erhard-Haus. In der Hardenbergstraßeselbst trifft der Kanal auf die Anfang des20. Jahrhunderts errichtete Linie U2 derBerliner Verkehrsbetriebe. Im weiterenVerlauf des zweiten Bauabschnitts knicktder Kanal in Höhe des Theaters des Westensin westlicher Richtung in die parallelzum Kurfürstendamm liegende Kantstraße.In diese Hauptverkehrsader wirdnach aktueller Planung über den Savignyplatzhinaus bis zur Leibnizstraße der neueStauraumkanal gelegt. Der Bericht befasstsich im Folgenden mit dem kurz vor Fertigstellung stehenden ersten Bauabschnitt.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 03 - 2015 (März 2015) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Frank Melinat Christian Bernicke | |
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