Es steht schlecht um die privaten Leitungsnetze: Fachleute aus der Grundstücksentwässerung sprechen davon, dass rund die Hälfte der privaten Kanäle beschädigt sind. Verschiedene Sanierungstechniken stehen zur Auswahl. Ziel bei der Sanierung der Grundstücksentwässerung ist, dichte, standsichere und betriebssichere Abwasserleitungen über eine angestrebte Nutzungsdauer herzustellen.
Alle privaten Kanäle zusammengerechnet ergeben eine Länge von einer bis anderthalb Millionen Kilometer Leitungsnetz. Somit ergeben sich mehr als 500.000 Kilometer schadhafte Kanäle. Nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sind alle Betreiber von Abwasseranlagen in Deutschland gesetzlich verpflichtet, den Zustand ihrer Anlagen selbst zu überwachen (§ 61 WHG). Zu den Betreibern von Abwasseranlagen zählen neben der öffentlichen Hand auch private Grundstückseigentümer. Sofern eine Abwasseranlage nicht (mehr) den allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) entspricht, gilt nach dem Wasserhaushaltsgesetz, dass die erforderlichen Maßnahmen, wie z. B. die Sanierung, innerhalb angemessener Fristen durchzuführen sind (§ 60 WHG).
Aufgrund zu erwartender hoher Schadensquoten und Schadensbilder sowie den z. T. hohen Kosten kommt der Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen eine enorme Bedeutung hinzu. Im vorliegenden Beitrag werden Sanierungstechniken für Grundstücksentwässerungsanlagen aufgeführt und beispielhaft bewertet sowie Hinweise zur Qualitätssicherung beschrieben.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10 - 2014 (Oktober 2014) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 7,00 | |
Autor: | Sebastian Beck | |
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Kanalalterungsprognose anhand Expertenaussage
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Funktionierende Kanalnetze sind für die Abwasserableitung und für die Abwasserbehandlung von besonderer Bedeutung. Renovierungsbedarf ist zu identifizieren. Falls ein Kanalnetzbetreiber über keine Zustandserfassungsdaten verfügt, oder wenn die vorhandenen Datensätze unzureichenden Umfang besitzen, können Expertenaussagen sowie die langjährigen betrieblichen Erfahrungen einer statistischstochastischen Kanalzustandsprognose zur Prognose des baulichen Zustandes eines Kanalnetzes zugrunde gelegt werden.
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Wasser für die Stadt am Meer: Küstennähe als Kostentreiber in Husum
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Durch Salzwasser gefährdetes Trinkwasser, sinkende Wasserabgabe, zum Teil überdimensionierte Brunnen und Netze: Mit diesen Herausforderungen sieht sich die Stadtwerke Husum Netz GmbH seit geraumer Zeit konfrontiert. Der Wasserversorger hat daher ein ganzheitliches Sanierungskonzept entwickelt, das er sukzessive umsetzt. Ziel der Maßnahmen ist es, die Trinkwasserinfrastruktur vor Ort an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Zentrale Elemente bei der Umsetzung sind Verbraucherverhalten, Dimensionierung und die Erlösstruktur.
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Bereits seit 1992 plant und realisiert der öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverband Emschergenossenschaft in einem Mammutprojekt den Umbau des Emscher-Systems. Die Metropolregion Ruhrgebiet erhält damit eine komplett neue und moderne wasserwirtschaftliche Infrastruktur. Insgesamt werden dafür über 400 km an neuen Abwasserkanälen, Pumpwerken und Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut – teilweise in Tiefen bis zu 40 m. Die Emscher ist als zentraler Fluss des Ruhrgebiets heute schon auf über 20 km Länge bis Dortmund abwasserfrei umgestaltet. Im westlichen Abschnitt und einigen Nebenläufen wird intensiv an der Entflechtung gearbeitet, um den Menschen der Region die heute noch offenen Schmutzwasserläufe als renaturierte Gewässer zurückgeben zu können.