Im Januar 2021 beteiligten sich Experten aus ganz Deutschland an einem virtuellen Hydromorphologie-Workshop des Umweltbundesamtes. Sie diskutierten u. a. die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Ihre Ergebnisse und Kernbotschaften werden in diesem Nachbericht vorgestellt.
Knapp 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wasserwirtschaftsverwaltungen der Länder und des Bundes, Natur- und Umweltverbänden sowie Wissenschaft und Ingenieurbüros diskutierten am 26. und 27. Januar 2021 online die weitere Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die Probleme der Maßnahmenumsetzung für die hydromorphologische Gewässerentwicklung. Ausrichter der Veranstaltung waren das Umweltbundesamt (UBA) und der LAWA-Expertenkreis
Hydromorphologie.
Der Workshop ist Teil der Workshop-Reihe Hydromorphologie (2008, 2012, 2016, 2021) des Umweltbundesamtes. In zwei Plenumsblöcken wurden die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Umsetzung der WRRL aus dem Blickwinkel des Bundesumweltministeriums (BMU), der Bund-/ Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) sowie der Maßnahmenträger referiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. In drei parallelen Diskussionsgruppen fand darüber hinaus eine Vertiefung der Themen Feststoffhaushalt, Klimaanpassung und Flächenmanagement statt.
Die Teilnehmenden des Workshops gelangten u. a. zu folgenden Schlüssen, die im Folgenden als Kernbotschaften wiedergegeben werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 04 (April 2021) | |
Seiten: | 2 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Georg Lamberty Stephan Naumann | |
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Reduzierung erosiver Sedimenteinträge in die oberfränkischen Perlmuschelgewässer
© Bayerisches Landesamt für Umwelt (10/2014)
In Nordost Oberfranken existieren u. a. in der südlichen Regnitz und im zufließenden Zinnbach Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel. Seit mehreren Jahrzehnten wurden keine Jungmuscheln gesichtet, die das Überleben der Population gewährleisten könnten. Für die komplexe Reproduktion der Flussperlmuschel sind ein nicht kolmatiertes (frei von Feinsediment), sauerstoffreiches Interstitial in einem Gewässer der Güteklasse I, sowie die Anwesenheit der Bachforelle als Wirtsfisch Voraussetzung.
Spurenstoffentfernung mit elektrokatalytisch erzeugten Hydroxylradikalen
© BIUKAT - Bayerisches Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V. (3/2010)
In Deutschland wurden in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte in der Abwasserreinigung erreicht. So konnten gegenüber den 80er-Jahren die Emissionen der Kläranlagen laut DWA um mehr als 80 Prozent bei den Phosphorverbindungen und um mehr als 60 Prozent bei den Stickstoffverbindungen reduziert werden. Diese gezielte und effektive Eliminierung von Nährstoffen führte zu einer stabilen und nachhaltigen Gewässerqualität in den Vorflutern.
Umweltpreis für Schnellerkennung - Gewässerüberwachung per Handy
© Deutscher Fachverlag (DFV) (9/2008)
In Gewässer eingeleitete Gifte können schwere Schäden verursachen. Ein Schnellsystem zur Überwachung solcher Umweltschäden, das Veränderungen via Handy an einen Rechner liefert, haben Forscher des Heinz Nixdorf-Lehrstuhls für Medizinische Elektronik der TU München entwickelt. Dafür erhielten sie den E.ON-Umweltpreis 2008.
Wasserdurchlässig befestigte Verkehrs flächen als Beitrag für ein ganzheitliches Entwässerungskonzept in urbanen Gebieten
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH (4/2008)
Niederschlagswasser ist grundsätzlich durch atmosphärische Verunreinigungen belastet und nimmt während des Abflussvorganges auf der Oberfläche zusätzliche Stoffe auf. Daher besteht grundsätzlich die Gefahr, dass mit dem Sickerwasser auch Schadstoffe (häufig Schwermetalle) in den Boden und das Grundwasser gelangen. Bei der Versickerung über unterirdische Anlagen ist das Risiko erhöht. Für eine oberirdische Versickerung über die belebte Bodenzone ist indessen in urbanen Gebieten die vorhandene Freifläche häufig nicht ausreichend. Aufgrund des großen Anteils von Verkehrsflächen an der Siedlungsfläche bietet sich die Entsiegelung von Flächen mit geringem Verkehrsaufkommen und niedrigen Geschwindigkeiten an. Daher wurde die Verlagerung der in urbanen Oberflächenabflüssen vorkommenden Schwermetalle in Lysimeter-Versuchen untersucht, und der Stofftransport mit einem Finite-Elemente-Modell für 50-jährigen Betrieb berechnet. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass bei einer derartigen Regenwasserversickerung keine Gefahr für Boden und Grundwasser zu befürchten ist.
Neues, allgemeines Modell der Eliminierung bei der Filtration von Grundwasser
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH (5/2007)
Die Dimensionierung von Filteranlagen ist eine der wichtigsten Arbeitsaufgaben des Ingenieurs bei Planung, Bau
und Rekonstruktion von Wasserwerken. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur weiteren Annäherung der
Modellbeschreibung an den realen Prozessablauf.