Unsere Agrarsysteme stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit dem Programm „Agrarsysteme der Zukunft“ erforschen acht interdisziplinäre Konsortien mögliche Lösungswege für eine nachhaltige und resiliente Agrarwirtschaft. Auch unkonventionelle Ansätze werden verfolgt.
Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft und damit auch der Agrar- und Ernährungssysteme zur Bekämpfung des Klimawandels ist gegenwärtig sprichwörtlich in aller Munde. Mit dem Green Deal hat die Europäische Kommission im Dezember 2019 ihr zentrales Projekt zur Erreichung ihrer ehrgeizigen Klimaziele für die Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) vorgestellt. Bis zum Jahr 2050 sollen demnach die Netto-Treibhausgasemissionen auf null reduziert und Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt werden [1]. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, erstreckt sich der Green Deal auf verschiedene Sektoren, darunter die Energie-, Mobilitäts- sowie die Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Insbesondere die Agrarwirtschaft steht durch ihre beträchtlichen Treibhausgas-Emissionen und aufgrund ihres hohen Ressourcenverbrauchs als prominenter Mitverursacher des Klimawandels in der Kritik. Gleichzeitig ist die Agrarbranche selbst auch von den Auswirkungen der Klimakrise durch Flächenverknappung, extreme Wetterlagen wie Dürren und Überschwemmungen und voranschreitende Bodenerosion massiv betroffen. Mit der „Farm to Fork"-Strategie, welche im Mai 2020 veröffentlicht wurde und die als ein Kernelement des europäischen Green Deals gilt, will die Kommission der Transformation der Agrarsysteme neuen Schub verleihen. So will die EU ihren Klimazielen gerecht werden, was im diesjährigen 11. Petersberg-Klimadialog nochmals deutlich hervorgehoben wurde. Die „Farm to Fork"-Strategie zielt darauf ab, die Art der Produktion, der Verteilung und des Konsums von Nahrungsmitteln in der EU grundlegend zu verändern und klimafreundlicher zu gestalten. Zu den Hauptzielen gehören die Verringerung des Einsatzes chemischer Pestizide, die Förderung der ökologischen Agrarwirtschaft, der Ressourcenschutz und der Biodiversität. Doch nicht nur auf europäischer Ebene wird unter Hochdruck an Strategien für die Transformation unserer Agrar- und Ernährungssysteme gearbeitet. Mit der im Januar 2020 vorgelegten Nationalen Bioökonomiestrategie legt die Bundesregierung die Leitlinien und Ziele ihrer Bioökonomie-Politik fest und benennt konkrete Maßnahmen für deren Umsetzung. Im Kern geht es darum, Ökonomie und Ökologie für ein nachhaltiges Wirtschaften zu verbinden. Mit dieser Strategie sollen auch die Voraussetzungen geschaffen werden, um „...Deutschlands Vorreiterrolle in der Bioökonomie zu stärken und Technologie und Arbeitsplätze von morgen zu entwickeln" [2]. Bioökonomische Innovationen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wie wichtig Deutschland diese bioökonomische Trendwende ist, zeigt sich auch darin, dass nicht nur 2020, sondern auch 2021 als Wissenschaftsjahr der Bioökonomie ausgelobt wurde.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 07/08 (Juli 2020) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Philip Albers Julia Vogt Dr. Babette Regierer Prof. Monika Schreiner | |
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