Agroforstsysteme sind eigentlich nichts Neues, aber aus dem herkömmlichen landwirtschaftlichen Wirtschaften in Deutschland weitgehend verschwunden. Über gewünschte Effekte von Agroforstsystemen, z. B. auf den Wasserhaushalt und Herausforderungen, wird berichtet.
Da es den Anschein hat, dass sich Dürreperioden häufen und extremer werden, wird verstärkt diskutiert, wie trotz der Dürren der Wasserhaushalt in landwirtschaftlichen Nutzflächen – und darüber hinaus der Landschaftswasserhaushalt – stabilisiert werden kann. Als eine der Lösungsmöglichkeiten werden hierfür Agroforstsysteme in die Diskussion eingebracht. Bei Agroforstsystemen werden Bäume in Streifenform in die Äcker gepflanzt, um u. a. zu einer Abschattung und zu einer Erosionsminderung bei Starkwinden beizutragen. Historische Formen von Agroforstsystemen sind Hutweiden und Streuobstwiesen. Diese traditionellen Formen von Agroforstsystemen sind in Deutschland weitgehend verschwunden, aber in Frankreich und in den südlichen EU-Mitgliedsstaaten noch in größerem Umfang erhalten geblieben. Mit modernen Agroforstsystemen liegen in Deutschland bisher nur geringe Erfahrungen vor. Das betrifft auch die Frage, inwieweit Agroforstsysteme tatsächlich den Bodenwasserhaushalt
im betreffenden Schlag bei zunehmendem Niederschlagsmangel stabilisieren können. Die nächste Frage wäre dann, ob benachbarte Agroforstsysteme im größeren Umfang auch einen positiven Beitrag zum Landeswasserhalt insgesamt leisten können. Darüber hinaus wird im Folgenden auch über die Hemmnisse informiert,
die einer weiteren Verbreitung der Agroforstwirtschaft in Deutschland bis jetzt entgegenstehen. „Die Integration mehrjähriger Gehölze in die Acker- und Grünlandnutzung
bringt ökologische Vorteile: Erosions- und Windschutz, Holz, Obst, Futter, Energie und Beschattung, Humus, Nährstoffe, Wasserspeicherung, besseres Mikroklima und mehr Biodiversität“.
Obwohl zahlreiche Forschungsergebnisse die vielfältigen Vorteile von Agroforstsystemen belegen, waren Agroforstsysteme im Jahr 2016 in Deutschland mit gerade einmal 1,6 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche bisher etabliert. In Spanien hingegen waren Agroforstsysteme auf 23,5 %, in Griechenland auf 31,2 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche umgesetzt. Die Anteile stammen von Daten des „Land Use/Cover Area frame Survey“ (LUCAS), welches als Datenbasis für das von der EU geförderte Forschungsprojekt AGFORWARD (AGroFORestry that Will Advance Rural Development), genutzt wurde. Das Projekt AGFORWARD lief von Januar 2014 bis Dezember 2017.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 01/02 (Februar 2021) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Maximilian Kollmer | |
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