Im Projekt StadtWasserFluss hat die RWTH Aachen in Kooperation mit dem Wasserverband Eifel-Rur ein ernsthaftes Computerspiel (Serious Game) entwickelt, in dem Studierende, Starkregenbetroffene und Interessierte an das Thema Starkregen herangeführt werden. Der Spieler übernimmt eine
Managementposition im Amt für Starkregen und Sturzfluten der Stadt Aachen und kann im Verlauf des Spieles verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um den Schaden zu verringern, der durch Starkregenereignissen entsteht. Das Spiel wurde für Desktop und Mobilsysteme veröffentlicht
und lässt sich kostenlos nutzen.
Starkregen ist ein Phänomen, das klimabedingt in Zukunft immer häufiger auftreten und Schäden verursachen wird. Während sich die Regenmengen bislang eher gleichmäßig über das Jahr verteilten, werden künftig längere Dürren und stärkere Regenereignissen zunehmen. Deshalb sollte das Wissen über Schutzmaßnahmen erweitert und in der Gesellschaft weiterverbreitet werden. Der Einsatz digitaler Serious Games bzw. die Gamifizierung von Lernelementen fördert die intrinsische Motivation der Lernenden und ermöglicht daher eine intensivere Auseinandersetzung mit Inhalten sowie eine tiefere Verankerung. Es gibt bereits Serious Games in anderen Themenbereichen wie Flusshochwasser oder Katastrophenschutz. Lernspiele zur Schulung von Wissen im Bereich klimawandelbedingter Starkregenereignisse und deren Folgen sind derzeit jedoch selten bis gar nicht vorhanden. Das Projekt StadtWasserFluss schließt diese Lücke, indem es ein Serious Game zum Thema Starkregen anbietet. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel unterstützt. Die Entwicklung startete im Januar 2019 und endete mit Auslauf der Projektförderung im Dezember 2020.
Beteiligt am Projekt waren das Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie (LFI) der RWTH Aachen von Prof. Dr.‑Ing. Nacken, der die Projektleitung übernahm. Das LFI beforscht das Themengebiet Starkregen und hat auch bereits in der Vergangenheit Serious Games zum Thema Flusshochwasser entwickelt.
Das IT Center (ITC) der RWTH Aachen unterstützte das Projekt von technischer Seite und übernahm die softwaretechnische Implementierung. Verantwortlich war die Ausbildungsgruppe MATSE, die die zentrale Ausbildungsstelle der Mathematisch technischen Softwareentwickler (MATSE) an der RWTH ist. Sie stellen das Hauptentwicklerteam und haben als Softwareentwickler auch Auszubildende in das Projekt eingebunden.
Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) ist Kooperationspartner, der über 50 Anlagen für Hochwasserschutz plant, baut und betreibt. Der WVER übernahm im Projekt die Qualitätssicherung.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (Februar 2021) | |
Seiten: | 2 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Thomas Dondorf Benno Wienke Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken | |
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