Trotz der großen nationalen Anstrengungen zum Erreichen der Ziele der WRRL werden diese nur selten nach einer Renaturierung eines Oberflächengewässers erreicht. Steht das Verfehlen des Sanierungszieles mit den zugrunde gelegten hydromorphologischen Verhältnissen im Zusammenhang? Der nachfolgende Artikel setzt sich mit den hydromorphologischen Verhältnissen, der Landnutzung sowie der Bedeutung der Einleitung von geklärtem kommunalen Abwasser in großen Teilen der Westfälischen Bucht für den Zeitraum vom 01.01.2006 bis 31.12.2015 auseinander.
In der aktuellen Planungs- und Bewertungspraxis des chemisch-physikalischen, hydromorphologischen, morphologischen, biologischen und ökologischen Zustands von Oberflächengewässern gemäß WRRL wird davon ausgegangen, dass in Deutschland fast sämtliche berichtspflichtigen Oberflächengewässer permanent wasserführend sind. Das Wasserdargebot bzw. der Abfluss von Oberflächengewässern wird gravierend überprägt durch:
Um die Erheblichkeit, die Bedeutung und den Umfang der anthropogenen Veränderungen auf die hydromorphologischen Verhältnisse im Sinne der WRRL vor allem durch die zentrale Einleitung von geklärtem kommunalem Abwasser zu identifizieren wurde ein pragmatischer und übertragbarer Ansatz gesucht. Als Grundlage für die Planungs- und Bewertungspraxis des ökologischen Zustandes von Fließgewässern soll ein potenziell naturnäheres hydromorphologisches Regime für Oberflächengewässer in der Westfälischen Bucht unter Beibehaltung der aktuellen Landnutzung ermittelt werden.
An dieser Stelle muss deutlich darauf hingewiesen werden, dass die hier vorgestellte Betrachtung mit Ungenauigkeiten verbunden ist. Diese resultieren u. a. aus Erkenntnislücken zu Bodenarten, Bodenspeichervermögen bzw. Wasserverfügbarkeit, Grundwasserneubildung, tatsächlicher Verdunstung, Beregnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, Änderungen in der Bevölkerungsentwicklung, Änderungen in Verhalten zur Wassernutzung sowie Änderungen in der Effektivität von Kläranlagen usw.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 04 (April 2020) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Harald Grote | |
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Zum Klimawandel im Harz und seinen Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft
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Großwetterlagen als Indikator für zunehmende Trockenheit in Südwestdeutschland
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Anhand ausgewählter Trockenperioden, Niedrigwasserzeiten und Hitzewellen für Südwestdeutschland wurde untersucht, welche Großwetterlagen (GWL) die Auslöser extremer Trockenperioden waren. Diese kritischen Trocken-GWL wurden erfasst und hinsichtlich signifikanter Veränderungen (Trends, Bruchpunkte) im Sommer (JJA) und in der Vegetationsperiode (April-Sept.)
für die Zeitreihe 1881-2018 untersucht. Anhand der Veränderungen der Trocken-GWL wird gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit eines extrem trockenen und heißen Sommers bzw. einer trockenen Vegetationsperiode in den letzten vier Jahrzehnten im Vergleich zum Zeitraum 1881-1972 um ein
Vielfaches angestiegen ist. Aus diesem Grund und wegen des mehrere Jahre andauernden Niederschlagsdefizits wird die Einführung eines Dürrerisikomanagements für Südwestdeutschland dringend empfohlen.
Environmental forensic investigation of golden rain event in Kaohsiung City, southern Taiwan
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