Hochwasserwarnung und -information in Thüringen

Der Freistaat Thüringen ist im Gegensatz zu den beiden Flächenländern Rheinland-Pfalz und Sachsen nahezu ausschließlich als Hochwasserentstehungsgebiet einzuordnen. Größere Zuläufe wie Rhein oder Elbe mit Oberliegern in anderen (Bundes-) Ländern, gibt es in Thüringen nicht. Die bedeutendsten Zuflüsse von außerhalb sind die Saale sowie die Weiße Elster. Das bayerische Einzugsgebebiet der Saale besitzt eine Fläche von ca. 1 000 km². Allerdings findet sich auf dem weiteren Weg der Saale in Thüringen schon nach wenigen Kilometern Fließstrecke das Talsperrensystem der Saalekaskade, mit dem die Saaleabflüsse unterhalb sehr deutlich reguliert werden können. Die Weiße Elster besitzt ein noch etwas größeres Einzugsgebiet von ca. 1 250 km² oberhalb von Thüringen, das zum größten Teil in Sachsen liegt und noch kleinere tschechische Anteile besitzt. Durch die sächsischen Talsperren Pöhl, Pirk und Dröga kann auch der Hochwasserabfluss
der Weißen Elster deutlich beeinflusst werden.

Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) betreibt seit 2008 den zentralen Hochwasserwarn- und -alarmdienst für den Freistaat Thüringen. In vielen kleinen und einigen großen Hochwasserereignissen, zeigte sich, dass dieser Hochwasserwarn- und -alarmdienst im gesetzlichen Rahmen gut organisiert ist. Herausforderungen für die Zukunft bestehen in der Erarbeitung von Methoden und Ansätzen für eine bessere Warnung und Informationsvorsorge vor kurzfristig auftretenden, lokal begrenzten, starkregeninduzierten Sturzfluten, der Verminderung der Prognoseunsicherheit bei regionalen und überregionalen Hochwasserereignissen sowie in der
besseren Darstellung der möglichen Auswirkungen sich anbahnender Hochwasserereignisse, um die Eigenvorsorge der Bevölkerung sowie die Einsatzplanung der Katastrophendienste vor Ort zu unterstützen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwritschaft - Heft 10 (Oktober 2022)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Peter Krause

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