Bei den Stadtwerken Düsseldorf AG wurde eine Methode zur Anreicherung somatischer Coliphagen entwickelt, die sich neben ihrer Durchführbarkeit mit einfachen Mitteln aus der Laborroutine durch das Erreichen hoher Wiederfindungsraten auszeichnen konnte.
Für die Beurteilung des Gefährdungspotenzials von Trinkwasser durch virale Belastung werden Informationen zur Virenelimination während der Wasseraufbereitung benötigt. Da der direkte Nachweis von Viren in Trinkwasser jedoch nur unter erheblichem methodischem und materiellem Aufwand durchführbar ist, bieten sich zur Untersuchung anstelle von Viren die vergleichsweise einfach nachzuweisenden somatischen Coliphagen an. Diese können aufgrund der Eigenschaften, die sie mit den Viren teilen, Hinweise auf die Virenelimination der Wasseraufbereitung geben. Bedingt durch das geringe Vorkommen von Coliphagen in den Wässern der verschiedenen Stufen der Wasseraufbereitung sind allerdings Methoden zur Phagenanreicherung unumgänglich, um belastbare Ergebnisse zu erhalten. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen dieser Arbeit eine Methode zur Anreicherung von Phagen auf Basis der Erkenntnisse von Farrah et al. (1991) entwickelt, die es darüber hinausgehend ermöglicht, somatische Coliphagen um den pH-neutralen Bereich aufzukonzentrieren. Dadurch werden die in anderen Anreicherungsmethoden benötigten Konditionierungen, wie pH-Wert-Einstellung oder Flockung vor der Filtration der Proben, hinfällig, was eine erhebliche Erleichterung an Arbeits- und Zeitaufwand bedeutet, da das direkte Filtern von Proben am Zapfhahn realisierbar wird. Die hier vorgestellte Methode weist sich durch hohe Wiederfindungsraten von durchschnittlich 84 Prozent aus und ist mit relativ einfachen Mitteln kostengünstig durchzuführen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10 - 2013 (Oktober 2013) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Timo Binder | |
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Biofilms on aged Materials in Household Installation Systems
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Wasser ist Leben – und war doch auch manches Mal tödlich für Menschen. So etwa für jene 29 amerikanischen Soldaten, die im Juli 1976 bei ihrem 58. Kongress im Bellevue Standfort Hotel in Philadelphia an der von Legionellen verursachten und nach diesem Vorfall benannten Legionärskrankheit verstarben. Trotz sofortiger Forschungsaktivitäten gelang es erst im Januar 1977, das Bakterium aus dem Lungengewebe eines der verstorbenen Veteranen zu isolieren. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Gefahr aus dem Wasser einen Namen.
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