Allzu häufig werden in die Jahre gekommene Wasserspeicher durch Neubauten ersetzt, anstatt sie zu sanieren. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten, auch bei jahrzehntealten Bauwerken eine regelkonforme Sanierung durchzuführen; und das bei einem Kostenvorteil von 50 bis 60 Prozent. Der nachfolgende Fachbeitrag erläutert eine Reihe von Beispielen, in denen auch alte Wasserspeicher erfolgreich saniert wurden.
Die Liste an Argumenten, die für eine Außerbetriebnahme von in die Jahregekommenen Trinkwasserbehältern spricht, ist lang: Sie reicht von harten Fakten zum baulichen Zustand wie z. B. aufgezehrte Beschichtungen und korrodierte Bewehrung über versorgungsstrategische Aspekte wie zu kleine oder große Speicherkapazität bis hin zum akuten Handlungsbedarf aufgrund hygienischer Probleme, beispielsweise durch Eintrag von Fremdwasser oder unzulässige Bestandteile im Beton. Gleichwohl bietet das aktuelle DVGW-Regelwerk zu dieser Thematik viele Möglichkeiten zur Instandsetzung. Voraussetzung ist ein profundes Fachwissen und jahrelange Erfahrung der Beteiligten, um eine individuelle bauliche Lösung zu finden. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, dass sich auch anfangs „hoffnungslose Fälle“ regelkonform und wirtschaftlich sanieren lassen.
Beispiel 1: Speicher im Bergsenkungsgebiet
Der sogenannte Latsch-Behälter aus Stahlbeton wurde ab dem Jahr 1961 erbaut und besteht aus zwei Kammern mit jeweils 2.000 m³ Inhalt. Der Kuppelbehälter versorgt rund 70.000 Personen im Versorgungsgebiet und wird mit drei- bis vierfachem Wasserwechsel pro Tag betrieben. Seit 52 Jahren war er dabei ununterbrochen in Betrieb – bis auf kurze Entleerungen für notwendige Reinigungsarbeiten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 04 - 2017 (April 2017) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Detlef Moldenhauer Dipl.-Ing. Corinna Scholz | |
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Benchmarking Wasserversorgung Hessen – Ergebnisse und Perspektiven Premium
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Im Folgenden werden die wesentlichen Grundlagen eines freiwilligen Leistungsvergleichs der Wasserversorgungsunternehmen (WVU) in Hessen dargestellt und die Ergebnisse und Erkenntnisse daraus in die aktuelle Diskussion zur Modernisierung der deutschen Wasserwirtschaft eingeordnet.
Instandsetzung Hochbehälter Hewingsen II in Soest –
Sanierungsarbeiten mit ganz
normalen Hindernissen?
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Kammer 2 des Wasserspeicherquartetts in Möhnesee Hewingsen wurde komplett gemäß dem Stand der Technik saniert und erhielt zudem noch eine neue Farbgebung. Der Weg dorthin erforderte allerdings eine besondere Materiallogistik, Arbeiten in großer Höhe und eine konstruktive Zusammenarbeit von Auftraggeber und Auftragnehmer.
Erfahrungen bei der Reaktivierung bestehender Talsperren für die Bewässerung
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Dieser Beitrag beleuchtet Anreize und Hindernisse einer verstärkten Nutzung der Brauchwassertalsperren in Thüringen. Als Ergebnis von Firmenbefragungen wird umrissen, mit welchem Leistungsspektrum der Stauanlagenbetreiber neue Bewässerungsvorhaben unterstützen kann. Außerdem werden Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit aus Sicht beider Vertragspartner sowie die Eckdaten des innovativen Bewässerungsprojektes der Agra-Milch e. G. vorgestellt. Perspektivisch ist auf Grund des Klimawandels von einer steigenden Nachfrage nach Bewässerungswasser auszugehen.
Erweiterte Nutzung von Trinkwasser-Talsperren unter energetischen Aspekten
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2016)
Vor dem Hintergrund schwankender Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie und variierender Energiepreise könnten die enormen energetischen Potenziale von Talsperren weitergehender als bisher genutzt werden. Im BMBF-Vorhaben ENERWA werden deshalb die Auswirkungen einer Flexibilisierung des Abflussregimes auf die ökologische Qualität des Wasserkörpers und den Unterlauf sowie auf die Rohwasserqualität für die Trinkwasseraufbereitung eingehend untersucht. Dabei müssen sowohl wasserwirtschaftliche, qualitätsbezogene, ökologische und technische Restriktionen berücksichtigt werden.
Weitere Autoren:
Jan Echterhoff
Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V.
Kackertstraße 15-17
52056 Aachen
echterhoff@fiw.rwth-aachen.de
Thomas Meißner
Universität Duisburg-Essen, Abteilung Aquatische Ökologie
Universitätsstraße 5
45141 Essen
thomas.meissner@uni-due.de
Markus Schütt
Universität Duisburg-Essen, Abteilung Aquatische Ökologie
Universitätsstraße 5
45141 Essen
markus.schuett@uni-due.de
Unterwasserabgabe nicht aus dem Grundablass – Motive und Folgen alternativer Ausleittiefen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2016)
In der Regel wird der Unterlauf von Talsperren in Deutschland aus dem Grundablass gespeist. Es gibt jedoch Anlässe, die Speisung des Unterlaufes nicht über den Grundablass zu realisieren, sondern dafür Wasser aus höheren Bereichen des Wasserkörpers zu entnehmen. In diesem Beitrag werden Motive, Modellierungsergebnisse sowie zu erwartende Folgen vorgestellt und diskutiert. Die vorgestellten Beispiele zeigen, dass die Errichtung epilimnischer Abgabemöglichkeiten eine Einzelfallentscheidung unter Abwägung der zu ermittelnden Kosten-Nutzen-Faktoren ist.