Die Kostenvergleichsrechnung in der Kanalsanierung

Die Kostenvergleichsrechnung dient in der Kanalsanierung als Grundlage für die Entscheidung zwischen Reparatur, Renovierung und Erneuerung. Bei ihrer Anwendung ist eine Reihe von Besonderheiten zu beachten. Dies betrifft zum Beispiel die Wahl der Nutzungsdauern, die Prognose der Zustandsentwicklung und die Berücksichtigung nachrangiger oder nicht sichtbarer Schäden.

Für die Abwägung und Unterscheidung von Alternativen hat sich in der Entwässerungsplanung die dynamische Kostenvergleichsrechnung (KVR) als Standardwerkzeug etabliert. So kann zum Beispiel die Entwässerung durch Pumpstation und Druckleitung mit einem Freispiegelkanal verglichen werden, indem die jährlichen Kosten für Energie, Wartung und Reparaturen sowie die erforderlichen Reinvestitionen insbesondere für die Maschinen- und Elektrotechnik berücksichtigt werden und entsprechend ihres Kostenzeitpunktes abgezinst in die Berechnung einfließen.

In der Kanalsanierung dient die KVR regelmäßig als Grundlage für die Entscheidung zwischen Reparatur, Renovierung und Erneuerung. Auf den ersten Blick erscheint dies einfach: In beiden Fällen sorgt hinterher ein intakter Kanal für die Abwasserableitung – insofern kann man zunächst Nutzengleichheit unterstellen. Die Projektkostenbarwerte für die Varianten werden unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Nutzungsdauern berechnet und auf dieser Grundlage die wirtschaftlichste Variante ermittelt.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch eine ganze Reihe von Problemen bei der sachgerechten Anwendung der KVR. Diese sollen nachfolgend aufgezeigt und – soweit möglich – entsprechende Lösungsansätze vorgestellt werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 09/2014 (September 2014)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Michael Hippe

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