Makro- und Mikromüll im Niedersächsischen Wattenmeer

Im Niedersächsischen Wattenmeer wurden Untersuchungen zum Vorkommen von Makro- und Mikromüll durchgeführt. Mikromüll als bislang hier nicht erfasste Umweltbelastung wurde sowohl an Stränden als auch im Wasser und in Sedimenten gefunden.

In den letzten Jahrzehnten ist der Ozean zur größten Müllhalde der Welt geworden. Am bekanntesten dürfte mittlerweile der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik sein, der auf einer Fläche von 700.000 bis 15.000.000 km2 etwa 3 Millionen Tonnen an Plastikmüll enthält. Mittlerweile wurde auch im Nordatlantik eine solche Zusammenballung von Müll im offenen Meer gefunden. Dieser Müll stellt aufgrund der damit verbundenen ästhetischen, ökonomischen, Gesundheits-und Umweltprobleme eine komplexe Herausforderung dar. Neben den Menschen direkt betreffenden Aspekten der Müllverschmutzung sind auch Tiere massiv betroffen, z. B. Seehunde und Delphine, die sich in über Bord gegebenen Netzresten verfangen oder Seevögel, die kleinere Makroplastikteile für Futter halten und auch an ihre Jungen weitergeben.
Während global angenommen wird, dass der überwiegende Teil des Plastikmülls von Land stammt, konnte für die Nordsee gezeigt werden, dass es hier vor allem Fischerei und Schifffahrt sind, die den größten Anteil zur Müllbelastung des offenen Meeres und der Küsten beitragen. Obwohl seit 1972 bekannt ist, dass neben Makroplastik auch deutlich kleinere Teilchen im Ozean zu finden sind, hat sich die Umweltforschung doch erst in den letzten Jahren intensiver mit diesem Aspekt der Meeresverschmutzung befasst.
Das Thema Makromüll wurde an der deutschen Nordseeküste intensiv bearbeitet, zum Thema Mikromüll gibt es aber bislang nur wenig Informationen.
 
Bild: Fotolia



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06/2011 (Juni 2011)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: apl. Prof. Dr. Gerd Liebezeit

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