Wassereffizienz als Erfolgsfaktor für das Wassermanagement in Schwellenländern

Der verschwenderische Umgang mit knappen Ressourcen ist ein Hemmschuh für die nachhaltige Entwicklung in zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern. Ohne die Gesamtschau von Ökonomie und Technologie lässt sich dieses fundamentale Problem nicht lösen. Das Pilotprojekt MOSA in Südafrika zeigt Wege, um die Effizienz der Wassernutzung zu erhöhen und Defizite im Wassermanagement zu beseitigen.

Südafrika ist ein wasserarmes Land, das den Auswirkungen des Klimawandels in erheblichem Maße ausgesetzt ist. Das Jahr 2015 ist in einigen Landesteilen das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung der Wetterdaten, was in Kombination mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen zu einem erhöhten Dürrepotenzial führt. Zugleich zeigt sich auch in Südafrika das widersprüchliche Nebeneinander von Ressourcenknappheit (hier insbesondere Wasser und Geld) und verschwenderischem Umgang mit ebendiesen Ressourcen, das auch in vielen anderen Regionen weltweit zu beobachten ist. Es manifestiert sich beispielsweise in Wasserverlustraten von weit über 50 %, Fehlinvestitionen und Vernachlässigung vorhandener Infrastruktur durch mangelhaften Betrieb und fehlende Wartung.

Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Pilotprojektes MOSA – Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) in der Projektregion „Mittlerer Olifants", Südafrika – ist die Entwicklung eines integrierten Wassermanagement-Konzeptes für die überbeanspruchten Wasserressourcen in der Projektregion im Nordosten Südafrikas, einem Teileinzugsgebiet des Olifants-Flusses.

Die erste Projektphase (2006 – 2010) ergab, dass die nachhaltige Umsetzung von IWRM-Maßnahmen nur durch die Schaffung geeigneter lokaler Strukturen und ökonomischer Anreize gewährleistet werden kann. An der zweiten Projektphase (2012 – 2016) sind neben dem Projektkoordinator IEEM noch die Universitäten Bochum und Bonn sowie fünf deutsche Industrieunternehmen beteiligt. Forschungsschwerpunkt sind beispielhafte Interventionsmaßnahmen, ökonomische Konzepte zur Erhöhung der Wertschöpfung im Wassersektor und Finanzierungsmodelle zur Sicherstellung der dauerhaften Implementierung der Maßnahmen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 09 2016 (September 2016)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Jens Hilbig
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Dr. h. c. Karl-Ulrich Rudolph

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