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Krüger: Mehr Recycling, aber wenig Vermeidung – Fokus mehr auf Ressourcenschonung legen
Berlin - Die Bundesregierung hat heute die Nationale Strategie für
Kreislaufwirtschaft verabschiedet. Sie betrifft fast alle
Wirtschaftszweige - von Baustoffen über Textilien bis hin zu Batterien.
Ziel ist es, wertvolle Rohstoffe künftig nicht mehr zu vernichten,
sondern im Kreislauf zu halten, damit sie als Recyclingmaterial für neue
Produkte zur Verfügung stehen. Das ist nicht nur umweltfreundlicher,
weil Ressourcen geschont werden, sondern auch wirtschaftlich notwendig,
um die Versorgung mit Rohstoffen zu sichern.
Der NABU begrüßt die Verabschiedung der Strategie als positives Signal:
„Parteiübergreifend ist angekommen, welchen Stellenwert die
Kreislaufwirtschaft in Deutschland hat. Dennoch ist die Umsetzung kein
Selbstläufer”, betont NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Er fordert,
dass die in der Strategie beschriebenen Ziele und Maßnahmen nach der
Bundestagswahl von der neuen Regierung gesetzlich verankert werden, um
Unternehmen einen verlässlichen Rahmen für die Entwicklung hin zur
Kreislaufwirtschaft zu bieten. „Eine zeitliche und inhaltliche
Konkretisierung muss nach der Regierungsbildung unter Beteiligung aller
relevanter Stakeholder rasch erfolgen“, so Krüger.
Trotz der positiven Signalwirkung sieht der NABU deutliche Schwächen in
der Strategie. Kritisiert wird insbesondere, dass wichtige Einsparziele
nicht - wie vom NABU gefordert – aufgenommen wurden: Die Strategie
konzentriert sich auf den Aufbau einer Recyclingwirtschaft und
ignoriert, dass die größten Ressourceneinsparungen durch
Abfallvermeidung zu erreichen sind. „Allein durch mehr Recycling können
wir ein Wirtschaften innerhalb planetarer Grenzen nicht erreichen. Der
Elefant im Raum wurde leider nicht adressiert“, so Krüger. „Wir hätten
uns ein Ziel für Ressourcenschonung gewünscht, an dem alle Maßnahmen
ausgerichtet werden.“
Für Rückfragen:
Indra Enterlein
NABU-Teamleitung Ressourcenpolitik
Tel. + 49 (0)174-1644809
E-Mail: Indra.Enterlein@NABU.de
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