KlÀrschlammausbringung sichert Phosphorversorgung - Verbot ressourcenpolitisch falsch

"Das im Koalitionsvertrag angestrebte Verbot der KlĂ€rschlammausbringung zu DĂŒngezwecken ist ressourcenpolitisch nicht durchdacht und sollte keinesfalls so umgesetzt werden", fordert Volker Hegewald vom bvse-Fachverband Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene AbfĂ€lle.

bvse-Fachreferentin Dipl.-Ing. Anna Wagner plĂ€diert statt eines Verbots fĂŒr eine objektive Betrachtung etwaiger Risiken fĂŒr das Grundwasser, effektive Maßnahmen der QualitĂ€tskontrolle und, wenn nötig, eine sinnvolle Anpassung von Grenzwerten. „Bei einer stofflichen Verwertung von im Bundesdurchschnitt immerhin 43 % kann es nicht plötzlich das Ziel sein, einen funktionierenden und ressourceneffizienten Verwertungsweg auszuschalten.“ Überdies werden heute nur unbedenkliche KlĂ€rschlĂ€mme landwirtschaftlich genutzt, dafĂŒr sorgen mehrere Regelungen mit hohen QualitĂ€tsanforderungen (z.B. AbfKlĂ€rV, DĂŒMV, DĂŒV) sowie engmaschige Kontrollen der Betriebe und Materialien.

Klar ist: Ohne DĂŒnger kommt die Landwirtschaft nicht aus. Schließt man die KlĂ€rschlĂ€mme zugunsten anderer DĂŒnger aus, hat dies kaum einen Einfluss auf den NĂ€hrstoffeintrag ins Grundwasser. Es sind auch keine FĂ€lle bekannt, bei denen die KlĂ€rschlammausbringung zu einer Erhöhung des Gesundheitsrisikos gefĂŒhrt hĂ€tte.

Der bvse warnt deshalb davor, KlĂ€rschlĂ€mme in die Verbrennung zu zwingen, denn damit gingen wichtige Ressourcen wie Phosphor und andere enthaltene NĂ€hr- und SpurennĂ€hrstoffe wie Stickstoff, Kalium oder Zink fĂŒr die Landwirtschaft verloren. Schließlich sind die natĂŒrlichen Phosphorvorkommen begrenzt und schwer zugĂ€nglich. FĂŒr eine RĂŒckgewinnung des Phosphors aus den Verbrennungsaschen existieren derzeit keine ausgereiften Verfahren; sie ist also schlicht nicht umsetzbar.

„Wie die Koalition ihr formuliertes Ziel, aus der landwirtschaftlichen Nutzung auszusteigen und Phosphor und andere NĂ€hrstoffe zurĂŒckzugewinnen, erreichen will, bleibt daher schleierhaft, denn die Voraussetzungen liegen zum einen nicht vor und sind zum anderen fĂŒr einen großen Teil der KlĂ€rschlĂ€mme ĂŒberhaupt nicht erforderlich.“, so das ResĂŒmee Hegewalds.



Copyright: © bvse-Bundesverband SekundĂ€rrohstoffe und Entsorgung e.V. (02.12.2013)
 
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