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Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hat den anstehenden Castor-Transport nach Gorleben als unverzichtbar bezeichnet.
Röttgen: âAuch diese Bundesregierung steht wie alle VorgĂ€ngerregierungen zu ihrer Verpflichtung, die radioaktiven AbfĂ€lle, die bei der Nutzung der Kernenergie in Deutschland angefallen sind, bei uns zu entsorgen. Dazu gehört der hochradioaktive MĂŒll, der jetzt von Frankreich nach Gorleben gebracht wird. Wir können die Lasten der Vergangenheit nicht anderen aufbĂŒrden, fĂŒr die sichere Lagerung des AtommĂŒlls sind wir verantwortlich." Mit Blick auf die geplanten Proteste appellierte der Bundesumweltminister an die Demonstranten, sich friedlich und besonnen zu verhalten. Röttgen: âDas Recht auf Demonstrationsfreiheit rechtfertigt nicht, sich selbst oder das Leben anderer Menschen zu gefĂ€hrden." Scharf kritisierte Röttgen seine AmtsvorgĂ€nger Trittin und Gabriel, unter denen als Umweltminister ebenfalls Castor-Transporte genehmigt worden waren: âEs ist verantwortungslos und unredlich, diesen Transport fĂŒr Proteste gegen die aktuellen energiepolitischen Entscheidungen der Bundesregierung zu benutzen."
Heute werden elf BehĂ€lter mit verglasten hochradioaktiven AbfĂ€llen von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague auf den Weg in das TransportbehĂ€lterlager Gorleben gebracht. Der AtommĂŒll stammt aus der Wiederaufarbeitung von bestrahlten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken. Die Genehmigung fĂŒr den Transport hatte das Bundesamt fĂŒr Strahlenschutz (BfS) am 30. April 2010 erteilt.
Im Zwischenlager Gorleben sind zurzeit insgesamt 86 BehĂ€lter mit solchen verglasten AbfĂ€llen eingelagert. Die BehĂ€lter werden dort eingelagert, bis ein Endlager in Deutschland zur VerfĂŒgung steht. Der jetzige Transport mit weiteren 11 BehĂ€ltern wird der vorletzte Transport dieser Art von Frankreich nach Deutschland sein. Der letzte Transport mit weiteren 11 BehĂ€ltern ist im nĂ€chsten Jahr vorgesehen.
Grundlage fĂŒr die RĂŒckfĂŒhrung der AbfĂ€lle sind die WiederaufarbeitungsvertrĂ€ge der Energieversorgungsunternehmen mit dem Betreiber der Wiederaufarbeitungsanlage in Frankreich sowie die völkerrechtlich verbindlichen Notenwechsel zwischen der deutschen und der französischen Regierung aus den Jahren 1979, 1989 und 2008.
Zum Schutz der Bevölkerung und des Transport- und Begleitpersonals finden vor und wÀhrend des Castor-Transports umfangreiche Strahlenmessungen statt. Mit diesen Messungen, die von den zustÀndigen Behörden vorgenommen werden, wird gewÀhrleistet, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Aufgrund aktueller Messwerte ist festzustellen, dass die zu erwartenden Strahlenexpositionen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen.
Copyright: | © Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (05.11.2010) | |