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Akten belegen politische Entscheidung fĂŒr Gorleben
Nach den jetzt bekannt gewordenen Details ĂŒber politische EinfluĂnahmen bei der Auswahl des Standorts Gorleben sieht Bundesumweltminister Sigmar Gabriel das Endlagerkonzept der Unionsparteien als endgĂŒltig gescheitert an. âDie schwarz-gelbe Regierung Kohl hat sich bei ihrer Entscheidung fĂŒr Gorleben als Atom-Endlager ĂŒber massive fachliche Bedenken hinweggesetzt", sagte Gabriel. âDie Akten belegen, dass die Experten in der zustĂ€ndigen Fachbehörde schon 1983 auf hohe Risiken in Gorleben hingewiesen und die Erkundung anderer Standorte empfohlen haben. Dass Union und FDP sich auch heute noch einem solchen international lĂ€ngst ĂŒblichen Standortvergleich verweigern, ist verantwortungslos."
Gabriel: âDie Entscheidung fĂŒr Gorleben war von Anfang an weniger fachlich, sondern vielmehr politisch motiviert. Die Regierung Kohl lieĂ 1983 Gorleben-kritische Gutachten umschreiben und ignorierte die Forderung ihrer eigenen Fachleute, Standortalternativen zu untersuchen. Die schwarz-gelbe Koalition war auch dafĂŒr verantwortlich, dass in den Jahren 1989 bis 1996 VertrĂ€ge mit den GrundstĂŒckeigentĂŒmern in Gorleben abgeschlossen wurden, die bis 2015 befristet sind. Deshalb könnte Gorleben, wenn ĂŒberhaupt, nur nach langwierigen Enteignungsverfahren genutzt werden.
FĂŒr Schwarz-Gelb ist die Geschichte von Gorleben eine unrĂŒhmliche Aneinanderreihung von Versagen, Vertuschen und Verschweigen. Dennoch verweigern sich Union und FDP dem von mir schon vor drei Jahren vorgeschlagenen Auswahlverfahren, das auch den Standort Gorleben mit einbezogen hĂ€tte. Wer bei einem Endlager, das fĂŒr eine Million Jahre lang sicher sein muss, so kurzsichtig handelt, hat sich aus der seriösen Debatte verabschiedet", so Sigmar Gabriel.
Copyright: | © Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (25.08.2009) | |