Vor Abstimmung zur EU-Verpackungsverordnung
Deutsche Umwelthilfe und weitere VerbĂ€nde liefern Blaupause fĂŒr erfolgreiche Mehrwegsysteme und fordern verbindliche Förderung
- Neue VerbÀndestudie zeigt Kommunen, Gastronomen und Mehrwegbetreibern
die Ausgestaltung optimierter Mehrwegsysteme fĂŒr Takeaway-Verpackungen
auf
- DUH fordert verbindliche europÀische Mehrwegquoten im Takeaway-Bereich
- Umweltausschuss des EU-Parlaments muss bei
Abstimmung am kommenden Dienstag Weichen fĂŒr Mehrweg in der
EU-Verpackungsverordnung stellen
In einer neuen Studie zeigen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Zero Waste
Europe (ZWE) und vier weitere europÀische UmweltverbÀnde notwendige
Kriterien auf, damit Mehrwegsysteme im Takeaway-Bereich europaweit zum
Standard werden. Dazu gehören standardisierte MehrwegbehÀltnisse,
Informationen zur Nutzung, fĂŒr alle Teilnehmer offene Systeme, hohe
RĂŒcklauf- und Wiederverwendungsquoten sowie einwandfreie Hygiene. Kurz
vor der Abstimmung zur Verpackungsverordnung im Umweltausschuss des
EU-Parlaments erhöhen die VerbÀnde damit den Druck auf dessen
Mitglieder. Diese sollen am 24. Oktober die politischen Weichen fĂŒr
erfolgreiche Mehrwegsysteme im Bereich der Takeaway-Verpackungen
stellen.
Barbara Metz, DUH-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrerin: âEuropaweit
verschmutzen Milliarden Einweg-Becher und Essensboxen die Umwelt,
verschlingen unnötig Ressourcen und heizen die Klimakrise an. Die Lösung
sind wiederverwendbare Mehrwegverpackungen, die allerdings noch viel zu
wenig zum Einsatz kommen. Die aktuellen Versuche der Einweg-Lobby,
verbindliche Mehrwegquoten fĂŒr Takeaway in der EU-Verpackungsverordnung
zu verhindern, zeigen eindeutig: Ohne politische UnterstĂŒtzung wird
Mehrweg nicht zum neuen Standard. Wir fordern die Mitglieder des
Umweltausschusses im EU-Parlament auf, sich nicht von einer
ambitionierten Mehrwegförderung abbringen zu lassen und bei der
anstehenden Abstimmung zur Verpackungsverordnung den AntrÀgen der
Berichterstatterin FrĂ©dĂ©rique Ries zuzustimmen.â
Mit ihrer
Studie zu optimierten Mehrwegsystemen richten sich DUH und ZWE
insbesondere an Kommunen, Gastronomie sowie Mehrwegbetreiber und
benennen konkrete Erfolgsfaktoren, die im Rahmen von Mehrwegprojekten in
sechs europÀischen LÀndern eruiert wurden.
Nathan Defour, Mehrwegexperte von ZWE: âErfahrungen
aus vielen europÀischen Mehrwegprojekten zeigen, dass eine
Erkennbarkeit von Mehrwegverpackungen ebenso wie deren Standardisierung,
RĂŒcknahme und Wiederverwendung besonders wichtig fĂŒr deren Effizienz
und Skalierbarkeit sind. FĂŒr einen möglichst groĂen ökologischen und
finanziellen Nutzen brauchen wir RĂŒcklaufquoten von mindestens 95
Prozent und 20 UmlÀufe. Damit möglichst viele Verbraucherinnen und
Verbraucher auf Mehrweg umsteigen, sind Anreizsysteme wie zum Beispiel
Einwegsteuern oder Bonuspunkte sowie eine einwandfreie Hygiene
notwendig. Die EU-Parlamentarierinnen und Parlamentarier im
Umweltausschusses haben es jetzt in der Hand, den Ăbergang zu solchen
optimierten Mehrwegsystemen in der Breite zu ermöglichen.â
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