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ATV-DVWK sieht befürchtet Entsorgungsengpässe ab 2005
Hennef/Berlin. Wenn am 1. Juni 2005 die Deponieverordnung in Kraft tritt und nur noch vorbehandelte Abfälle auf Deponien abgelagert werden dürfen, könnte die Entsorgungssicherheit bei Abfällen vor schwerwiegenden Problemen stehen. Darauf macht die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (ATV-DVWK), Hennef, in einer Pressemitteilung aufmerksam.
Die ATV-DVWK verweist auf Schätzungen der Baseler Prognos GmbH, denen zufolge die Entsorgung von rund vier Millionen Tonnen Abfall jährlich noch nicht gesichert sind. Um diese Lücke zu schließen, müssten 2,5 bis 3 Milliarden Euro in neue Abfallverbrennungsanlagen investiert werden, so die Prognos-Gutachter.
Derzeit gibt es in Deutschland 71 Anlagen zur thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen mit einer Kapazität von 16,9 Millionen Tonnen jährlich; die Behandlungskapazitäten der 23 mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen betragen zur Zeit 1,8 Millionen Tonnen pro Jahr, bei einem Bedarf von 19,9 Millionen Tonnen jährlich.
Auch die zukünftige Entsorgung von ca. 2,4 Millionen Trockensubstanz an Klärschlämmen könnte nach Ansicht der ATV-DVWK ein Problem darstellen, wenn die gesetzlichen Anforderungen an den Einsatz von organischen Düngemitteln wie geplant neu geregelt werden sollten. Eine Umsetzung dieses Konzeptes der Bundesministerien für Umwelt, Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft würde ein Verbot für jegliche landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm bedeuten, so die ATV-DVWK.
Die ATV-DVWK drängt darauf, die notwendigen Maßnahmen noch im Jahr 2003 einzuleiten und die erforderlichen Abfallbehandlungsanlagen zu bauen. So tritt die ATV-DVWK im Siedlungsabfallbereich für die Verbesserung der Aufbereitung und Verwertung von Haus- und Sperrmüll ein. Die Möglichkeiten der Abfallvermeidung im Siedlungsabfallbereich sollten gestärkt werden. Bioabfälle sollten stärker erfasst und getrennt gesammelt werden, so dass Siedlungsabfälle effizient verwertet werden können. Auf keinen Fall darf die Getrenntsammlung aufgegeben werden. (st)
Kontakt: ATV-DVWK Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Pressestelle, Dr. Frank Bringewski, Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef, Tel. 02242/872-190, Fax –151, eMail: bring@atv.de, Internet: www.atv-dvwk.de.
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