Moderne Hochleistungs-LEDs sind schon jetzt bei guter Effizienz sehr hell und werden mittlerweile zum Beispiel in Autoscheinwerfern eingesetzt. Der Produktionsprozess zur Herstellung solcher LEDs ist jedoch noch zu teuer, und auch die Effizienz der LEDs muss noch weiter verbessert werden.
Winzige âLeucht-TĂŒrmeâ sind viel effizienter
Das internationale Team des GECCO-Verbundprojekts mit Partnern aus Madrid, Bristol, Lodz, der OSRAM AG MĂŒnchen und der OSRAM OS GmbH Regensburg hat sich hierfĂŒr ehrgeizige Ziele gesetzt.
Bisher werden LEDs planar aufgebaut, das heiĂt, schichtweise und ganz flach. Je mehr Licht man benötigt, desto gröĂere FlĂ€chen mĂŒssen produziert werden. Dies ist teuer und umstĂ€ndlich. Die besondere Idee von GECCO besteht darin, die LEDs dreidimensional aufzubauen, so dass jede LED aus einem leuchtenden âTurmâ besteht, dessen gesamte senkrechte OberflĂ€che Licht emittiert. Dabei ist die OberflĂ€che des Turms natĂŒrlich viel gröĂer als die GrundflĂ€che einer planaren LED. Genau dieser FlĂ€chengewinn fĂŒhrt zu einer höheren Lichtabstrahlung.
Die LED-Herstellung wird damit kostengĂŒnstiger und der Austausch alter GlĂŒhlampen, Halogenlampen und Energiesparlampen damit noch lohnender. Immerhin werden weltweit gegenwĂ€rtig zwanzig Prozent der elektrischen Energie fĂŒr Beleuchtung verwendet: das ergibt ein enormes Einsparpotential. Besondere Relevanz hat die LED-Lichttechnik fĂŒr die ElektromobilitĂ€t. Denn im Elektroauto muss sparsam mit elektrischer Energie umgegangen werden.
Eine Million LEDs pro Quadratmillimeter
Die Abmessungen der leuchtenden TĂŒrme liegen im Mikrometer-Bereich. Damit passen dann etwa eine Million LEDs auf eine FlĂ€che von einem Quadratmillimeter. Dies erfordert höchste PrĂ€zision, die nur mit Produktionstechniken der Nanotechnologie erreicht werden kann.
Das GECCO Verbundprojekt wird vom Institut fĂŒr Halbleitertechnik der TU Braunschweig koordiniert. Das Institut ist Teil der FakultĂ€t fĂŒr Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik. Die FakultĂ€t fĂŒr Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik setzt mit diesem Projekt ein weiteres â buchstĂ€blich hell leuchtendes â Zeichen und stĂ€rkt ihr Forschungsprofil in der Vertiefungsrichtung Nanosystemtechnik (NanoSystemsEngineering) weiter.
Hintergrund:
Das Institut fĂŒr Halbleitertechnik (IHT) ist eine Einrichtung der TU Braunschweig und gehört zur FakultĂ€t fĂŒr Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik. Mit etwa 40 Mitarbeitern widmet sich das Institut der Erforschung von Halbleiter-Nanostrukturen und deren Anwendung unter anderem fĂŒr nanoLEDs, Wasserstoff-Erzeugung, Gassensorik, thermoelektrische Generatoren, Hochtemperatur- und Nanopartikel-Sensorik sowie Solarzellen.
Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Waag (Koordinator)
Institut fĂŒr Halbleitertechnik
der Technischen UniversitÀt Braunschweig
Hans-Sommer-StraĂe 66
38106 Braunschweig
E-Mail: a.waag@tu-braunschweig.de
Tel.: +49-531-391-3774
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Weitere Informationen:
http://www.iht.tu-bs.de
Raster-Elektronen-Mikroskop-Bild von 3D-GaN-SĂ€ulen mit einem AspektverhĂ€ltnis (Höhe zu Breite) von 10 als GerĂŒst fĂŒr 3D-LEDs
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