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Wann sind Textilien E-Schrott?
Nürnberg (16.11.2022) Vom 19. bis 27. November findet zum 12. Mal die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) statt.
Die Europäische
Woche der Abfallvermeidung ruft jährlich zu einem nachhaltigen Umgang
mit den Ressourcen unserer Welt auf. Mit weit über 10.000 vielfältigen
Aktionen in ganz Europa soll das Bewusstsein fĂĽr die Vermeidung von
Abfällen geschärft werden. In Deutschland koordiniert der VKU (Verband
Kommunaler Unternehmen e. V.) die ca. 1.500 Aktionen von Unternehmen,
öffentlichen Einrichtungen und Vereinen. Seit einigen Jahren wird
jährlich ein neues Motto für die EWAV auf europäischer Ebene ausgerufen –
in diesem Jahr lautet es: Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt
Verschwendung.
Immer mehr Textilien haben Elektronik verbaut
Auf den ersten Blick
hat die Wiederverwendung oder das Recycling von Textilien wenig mit der
korrekten Entsorgung von Elektro-Altgeräten gemein. Doch bei genauerer
Betrachtung wird deutlich: immer mehr Textilien haben elektrische
Funktionalitäten. Dabei kann es sich z. B. um die besonders bei Kindern
beliebten Blinkschuhe handeln. Ein neuer Trend sind die sog. Smart
Clothes (auch: Smart Textiles). Darunter versteht man KleidungsstĂĽcke,
die mit elektrischen oder elektronischen Funktionen ausgestattet sind.
Verbreitet sind diese vor allem im Sport- und Freizeitbereich oder auch
bei der Arbeitskleidung. Es ist davon auszugehen, dass die Verbreitung
von Smart Clothes in Zukunft weiter zunehmen wird.
Textilien mit Elektronik gelten als E-Schrott und mĂĽssen als solcher entsorgt werden
Das Motto der Woche
der Abfallvermeidung „Wiederverwendung statt Verschwendung“ gilt für
Smart Clothes genauso wie für herkömmliche Textilien. Sollte etwas nicht
mehr gebraucht werden, aber noch intakt sein, kann man es verschenken,
tauschen oder verkaufen. Wenn die Kleidung beschädigt ist, kann sie oft
mit wenig Aufwand ausgebessert werden. Doch am Ende der Lebensdauer
dĂĽrfen Smart Clothes nicht wie andere Kleidung entsorgt werden.
Textilien mit Elektronik sind E-Schrott und mĂĽssen als solcher entsorgt
werden. Kostenfreie Rückgabemöglichkeiten bieten der Handel oder auch
die lokalen Wertstoffhöfe. Eine schnelle und unkomplizierte Suche nach
der nächsten Rückgabemöglichkeit bietet der E-Schrott-Rückgabefinder von
Plan E. Nur durch die korrekte Entsorgung können die eingesetzten
Stoffe in einem modernen Recyclingverfahren zurĂĽckgewonnen und fĂĽr die
Produktion neuer Geräte eingesetzt werden.
WeiterfĂĽhrende Links
Über die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV, European Week for Waste Reduction (EWWR)):
Die EWAV ist ein
fester Bestandteil von Deutschlands Bestreben, die Abfallmengen im
Verhältnis zum Wirtschaftswachstum zu senken. Sie wird durch das
Bundesministerium fĂĽr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Das Umweltbundesamt (UBA)
ist der fachliche Ansprechpartner der EWAV. In den Jahren 2012 und 2013
wurde die Kampagnenwoche vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
koordiniert, seit 2014 ĂĽbernimmt dies der Verband kommunaler Unternehmen
(VKU). Aufgabe der Abfallvermeidungswoche ist es, einen
institutionellen Rahmen fĂĽr innovative Projekte zu bilden,
Best-Practice-Beispiele zu kommunizieren und durch den Gewinn von
Akteurinnen und Akteuren aus einem breiten Spektrum von Wirtschaft,
Verwaltung und Zivilgesellschaft möglichst viele Menschen für einen
nachhaltigen, umweltbewussten Umgang mit den Ressourcen unserer Erde zu
sensibilisieren.
Ăśber die stiftung ear:
Die stiftung
elektro-altgeräte register (stiftung ear) registriert die Hersteller von
Elektro- und Elektronikgeräten und koordiniert die Bereitstellung der
Sammelbehälter sowie die Abholung der Altgeräte bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern in der Bundesrepublik Deutschland.
Hierfür hat das Umweltbundesamt der stiftung ear hoheitliche Aufgaben aus dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) übertragen. Konkret sichert die stiftung ear die wettbewerbsgerechte Umsetzung des
Gesetzes durch:
Dabei fungiert die
stiftung ear als die „Gemeinsame Stelle der Hersteller“ im Sinne des
ElektroG. Sie wurde – im Zuge der Umsetzung der EU-Richtlinie zur
Reduktion der zunehmenden Menge an Elektronikschrott
aus nicht mehr benutzten Elektrogeräten (WEEE-Richtlinie) in nationales Recht – von Herstellern gegründet.
Im Jahr 2020 hat das Umweltbundesamt der stiftung ear zudem hoheitliche Aufgaben aus dem BattG
ĂĽbertragen. Sie sichert damit auch die wettbewerbsgerechte Umsetzung
des BattG durch die ErfĂĽllung insbesondere folgender Aufgaben:
Die stiftung ear
wird ausschlieĂźlich kostendeckend, ausdrĂĽcklich ohne
Gewinnerzielungsabsicht betrieben und ist sowohl wirtschaftlich als auch
personell unabhängig. Ihre Tätigkeit wird durch Gebühren finanziert,
die durch GebĂĽhrenverordnung vom Bundesministerium fĂĽr Umwelt,
Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
festgesetzt werden.
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