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In dieser Woche hat das dem Bundeslandwirtschaftsministerium zugeordnete Thünen-Institut den ersten Ergebnisbericht zum Pakt gegen Lebensmittelverschwendung im Groß- und Einzelhandel vorgelegt.
Demnach wurde nur ein Viertel der nicht verkauften Nahrungsmittel als
Lebens- oder Futtermittel weitergegeben, der Rest landete im Abfall.
Noch dazu sind die Daten ungenau.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), kommentiert:
„Erstmals
legen 14 große Lebensmittelunternehmen, darunter Lidl, Kaufland, Netto,
Edeka und Co., Zahlen über ihre Lebensmittelverschwendung im Jahr 2023
vor. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung! Was jedoch
alarmierend ist: Mehr als drei Viertel der nicht verkauften Lebensmittel sind als Abfälle entsorgt worden.
In Zeiten der Ressourcenknappheit müssen Lebensmittel auf dem Teller
statt in der Tonne landen. Willkürlich von den Unternehmen selbst
gewählte Basisjahre für Berechnungen, Umrechnung von Euro-Angaben nach
Tonnen oder pauschal angenommene Lebensmittelrettung verzerren noch dazu
die Daten. Hier muss dringend nachgebessert werden. Unternehmen
müssen endlich dazu verpflichtet werden, transparent und nachvollziehbar
zu dokumentieren, wie viele Lebensmittel wirklich verschwendet werden.
Wir fordern die Bundesregierung auf, dazu klare und verpflichtende
Vorgaben zu schaffen.“Hintergrund:
Mit dem Pakt gegen Lebensmittelverschwendung, der
im Juli 2023 zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) und 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels
freiwillig geschlossen wurde, verpflichten sich die Unternehmen, ihre
Lebensmittelabfälle bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent zu
reduzieren. Das Thünen-Institut wurde vom BMEL mit der
Berichterstattung beauftragt.
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