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Miller: Geplanter Einwegkunststofffonds muss deutlich größer sein / Müll vermeiden ist sinnvoller als Müll sammeln
Heute diskutiert der Umweltausschuss des Deutschen Bundestags über das
geplante Einwegkunststofffondsgesetz. In den Fonds sollen ab 2024
Hersteller von Einwegkunststoffprodukten jährlich 434 Millionen Euro
einzahlen. Mit dem Geld sollen Reinigungsarbeiten finanziert werden. Der
NABU plädiert als Sachverständiger im Umweltausschuss dafür, mit dem
Fonds an der Vermeidung von Plastikmüll zu arbeiten und nicht die
Müllbeseitigung in den Vordergrund zu stellen.
„Der geplante Einwegkunststofffonds ist ein guter Schritt, um die
Hersteller in die Verantwortung für den durch ihre Produkte anfallenden
Müll zu nehmen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Allerdings
kann es nicht sein, dass das entsprechende Gesetz nur an der Nachsorge –
also dem Beseitigen des Mülls – ansetzt. Viel sinnvoller wäre es, den
Müll von vorneherein zu vermeiden. Außerdem werden mit den geplanten 443
Millionen Euro Reinigungsarbeiten finanziert, die bereits jetzt schon
stattfinden. Darum braucht es hier ein deutliches Plus. Der NABU
empfiehlt: Zusätzliche 130 Millionen Euro sollten von den Unternehmen
eingezahlt werden, damit die Reinigungsarbeiten ausgeweitert werden
können und so künftig weniger Plastik die Natur belastet.“
Der NABU fordert zudem verbindliche Maßnahmen, um Mehrweg zu stärken und
den Einsatz von Einwegprodukten zu reduzieren. Dazu sollte der Aufbau
von Mehrwegstrukturen fester Bestandteil des Gesetzentwurfs und der
begleitenden Verordnung sein.
Das Einwegkunststofffondsgesetz ist ein Baustein, um die Vermüllung
durch Einwegplastik zu adressieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass -
angelehnt an die europäische Abfallhierarchie - die Vermeidung, z.B.
durch Verbote von umweltschädlichen Plastikprodukten, im Kampf gegen die
Plastikkrise die höchste Priorität haben muss. Zudem müssen Produkte
unter Ökodesign-Kriterien hergestellt und vollständig recyclingfähig
sein.
Weitere Informationen:
www.NABU.de/einwegkunststofffondsgesetz
www.NABU.de/einwegplastikverbot
www.NABU.de/mehrweg-fuers-meer
Für Rückfragen:
David Pfender, Referent für Meere ohne Plastik
Tel. +49 (0)30.284984-1634
E-Mail: David.Pfender@NABU.de
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