Die Deponie brennt

Erfahrungen aus dem Brand auf dem Deponiegelände Altensteig-Walddorf

Beim Brand auf dem Deponiegelände in Altensteig-Walddorf, Landkreis Calw, zeigt sich, dass der Wandel auf der Deponie bei  Bevölkerung wie Presse noch nicht recht angekommen ist.
 
Die Presse meldet "Die Deponie brennt" und der Sachkundige wundert sich. Er kennt das Ende der Übergangsfrist der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) vom 31. Mai 2005 und weiß um das strikte Verbot der Ablagerung von Abfällen.
 
Die Rückfrage beim Geschäftsführer der AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw, Herrn Dr. Manfred Krieck brachte schnelle Aufklärung. Letztlich brannte es im Landkreis Calw auf dem Hausmüllzwischenlager des Deponiegeländes. Hier werden Abfälle zum Ferntransport verladen.
 
Die Abfälle waren auf der befestigten Fläche in Häufen geordnet gelagert. Nach Informationen durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr ist ein Teil der Abfälle am frühen Morgen des 3. Juli 2010 durch Selbstentzündung in Flammen aufgegangen. Letztlich brannten rund 200 Kubikmeter Müll.
 
Foto: RegioNews
 
 
Wesentliche Erkenntnis aus dem Brand auf der Umladestation war, dass
 
- die Feuerwehr und die Einsatzkräfte der AWG sofort zugegen waren
- eine angrenzende Straße gesperrt werden musste
- der Wasserspeicher bei der Deponie nicht ausreichte
- weiteres Löschwasser über eine zwei Kilometer lange Leitung aus Walddorf herbeigepumpt werden musste
- rund 16 Kilometer an Schläuchen verlegt wurden und
- zusätzliches Wasser aus der nahen Waldach entnommen wurde
- Auch Landwirte mussten aushelfen und Wasser mit ihren Kanisterfahrzeugen zur Deponie fahren.
 
Insgesamt wurden etwa 180 Kubikmeter Wasser pro Stunde zum Löschen verbraucht.
 
Trotzdem der brennende Müll auf dem Flachbunker schnell isoliert werden konnte, brannten etwa 3.000 Tonnen auf einer Fläche von 80 mal 80 Metern bei einer Materialhöhe von etwa fünf Metern.
 
Wichtig war auch, dass:
 
- rund 120 Einsatzkräfte mit dem Eindämmen der Flammen und der Sicherung des Geländes beschäftigt waren
- der Einsatz etwa 1-2 Tage dauerte
- Messungen der Feuerwehr in der Rauchwolke bis auf Entfernungen von 15-20 Kilometer keine messbaren Schadstoffwerte resp. keine gesundheitsgefährdende Schadstoffe ergeben haben
- lediglich direkt an der Einsatzstelle Schadstoffe gemessen wurden, vor denen sich die Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten schützten.
 
 
Mit dem Newsletter vom 06. Juli 2010 meldet die AWG, dass die Entsorgungsanlage Waldorf wieder voll in Betrieb geht:
 
Gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen waren alle Brandherde im Hausmüllzwischenlager gelöscht. Die Aufräumarbeiten haben begonnen.
"Der reibungslose Ablauf bei der Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr, den Mitarbeitern der Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH (AWG), dem Deutschen Roten Kreuz und den fachverantwortlichen Einsatzkräften war hervorragend", so Manfred Krieck, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft des Landkreises Calw. "Nach dem Kräfte zehrenden Einsatz sind wir erleichtert, dass auch von dem Löschwasser keine Gefahr ausgeht. Dies kann nun der Kläranlage zugeführt werden, so die zwischenzeitlich vorliegenden Ergebnisse des Fachlabors."

Die täglich anfallenden Hausmüllmengen aus dem Landkreis Calw und von den Verbandspartnern können wie gewohnt auf der Entsorgungsanlage Walddorf angeliefert und einer Verbrennungsanlage zugeführt werden. "Auch das gesamte Dienstleistungsangebot des Recyclinghofes Walddorf steht den Kunden ab sofort wieder zur Verfügung", freut sich Manfred Krieck.

Fotos der Feuerwehr Rohrdorf zeigen den Hergang ziemlich genau. Abfall ist auch auf Zwischenlagern brandgefährlich.
 
Für die Bürger war es eine weithin sichbare Rauchwolke über der Deponie.
 
Quelle: Kontakt AWG, Recherchen aus dem Internet,
 
 



Copyright: © ASK-EU (02.08.2010)
 
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