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Selten sind die Energie- und Dieselpreise in kĂĽrzester Zeit so stark gestiegen.
Inzwischen kostet ein Liter Diesel mehr als zwei Euro und ist damit
zum Teil teurer als Benzin. Auch die bisherigen Höchststände vom Sommer
2012 und vom Herbst 2021 werden ĂĽbertroffen. Der Krieg in der Ukraine
und damit verbundene Unsicherheiten, ob die Rohöl- und Erdgasversorgung
kurz- und mittelfristig aufrecht erhalten werden kann, fĂĽhrt zu den
enormen Preissteigerungen.
Auch Handelsströme und
Lieferkettenbeziehungen sind stark beeinträchtigt. Die Unsicherheit über
die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt hoch, wie das
Bundeswirtschaftsministerium in seinem aktuellen Bericht zur
wirtschaftlichen Lage ausfĂĽhrt.
FĂĽr
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband
Sekundärrohstoffe und Entsorgung, ist daher klar, dass die Politik hier
gefordert ist und fĂĽr Entlastung sorgen muss. Rehbock: "Der Mittelstand
braucht ein Entlastungspaket- und zwar schnell. Jetzt muss entschieden
gehandelt werden."
Der bvse-Hauptgeschäftsführer weist darauf
hin, dass die Problematik nicht nur die gesamte Logistikbranche trifft.
Die Kraftstoffkosten fĂĽr den Transport- und Logistiksektor werden zu
einem fundamentalen Belastungsfaktor fĂĽr den gesamten deutschen
Mittelstand.
Auch die Entsorgungs- und Recyclingbranche wird
schwer getroffen. Bei manchen Verträgen ist eine Anpassungsklausel
generell nicht vorgesehen. Bei anderen Verträgen ist diese zwar
teilweise vorhanden, wirkt sich aber meist zeitversetzt erst im nächsten
Jahr aus.
Die hohen Energiepreise belasten aber nicht nur die
Logistiker, sondern auch die Anlagenbetreiber. Egal ob Pressen,
Sortieranlagen oder Aufbereitungsanlagen – alle Module benötigen
Energie.
Die momentane Situation belastet deshalb nicht nur die kurzfristige
Liquidität der Unternehmen, sondern wird in vielen Fällen zur
Existenzfrage.
Copyright: | © bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (16.03.2022) | |