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Aktueller "Aktion Biotonne Deutschland" gelingt Halbierung des Kunststoffanteils im getrennt gesammelten Bioabfall
Heute hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann, auf der IFAT
in München mehrere Kommunen für ihr Engagement für eine bessere
Bioabfallsammlung ausgezeichnet. Zugleich hat sie – kurz vor dem "Tag
der Biotonne" am 26. Mai 2024 – zur Teilnahme an der
#biotonnenchallenge2024 der Aktion Biotonne Deutschland aufgerufen. Das
Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt sowie zahlreiche
Naturschutz- und Wirtschaftsverbände, Städte, Landkreise und kommunale
Unternehmen unterstützen das bundesweite Netzwerk der Aktion Biotonne
Deutschland.
Parlamentarische Staatssekretärin Bettina Hoffmann: "Eine optimale
Verwertung von Bioabfällen hilft, wertvolle Ressourcen zu sparen, und
leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Bioabfälle sind
Ausgangsstoff für Biogas, hochwertige Komposte oder Gärrückstand. So
lassen sich Primärenergieträger, mineralische Düngemittel und Torf
ersetzen und es entsteht ein weitgehend geschlossener Stoffkreislauf.
Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist eine möglichst vollständige und
sortenreine Sammlung der Bioabfälle. Wir wissen, dass erhebliche Mengen
bisher noch nicht gesammelt werden oder Kunststoffe und weitere
Fremdstoffe enthalten. Das zu verbessern, ist eine gemeinsame Aufgabe
für alle Beteiligten vom Bund über kommunale Entsorger bis hin zu den
privaten Hausalten. Aktionen wie die Biotonnenchallenge leisten hierzu
einen herausragenden Beitrag."
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: "Die Verwertung von
Bioabfällen ist ein Musterbeispiel für Kreislaufwirtschaft. Für die
Nutzung von Komposten und Gärresten aus Bioabfällen ist eine saubere
getrennte Sammlung der Bioabfälle das A und O. Fremdstoffe wie
Kunststofftüten und andere Abfälle gefährden die Qualität der erzeugten
Produkte und können zu Schadstoffeinträgen in den landwirtschaftlich
genutzten Boden führen. Deshalb begrüßt das UBA, dass die Aktion Biotonne neben der Steigerung der Bioabfallmenge auch die Qualität der getrennten Bioabfälle im Fokus hat."
Die Biotonnenchallenge 2023 der Aktion Biotonne Deutschland begann am Tag der Biotonne am 26. Mai 2023 und findet heute auf der IFAT
ihren Abschluss. Die Challenge steht unter dem Motto "Deutschland sucht
die Biotonnen-Bessermacher" mit dem Ziel, dass die Bürgerinnen und
Bürger der teilnehmenden Kommunen und Landkreise die Fremdstoffe in
ihren Biotonnen messbar reduzieren. Dafür wurden zum Beginn der
Challenge die Fremdstoffanteile in den Biotonnen eines ausgewählten
Sammelgebietes mithilfe der Chargenanalyse der Bundesgütegemeinschaft
Kompost e. V.
(BGK) ermittelt. Danach startete eine Kommunikationskampagne durch die
die Teilnehmenden viele Informationen rund um die getrennte Sammlung von
Bioabfällen und deren Verwertung erhalten haben. Etwa ein Jahr nach der
ersten Bestimmung erfolgte eine erneute Bestimmung des
Fremdstoffanteils. Aufgrund der beiden bestimmten Werte wird die
Veränderung des Fremdstoffanteils im Bioabfall in Prozent ermittelt.
Erste Ergebnisse zeigen eine Halbierung des Fremdstoffanteils im
getrennt gesammelten Bioabfall. Für dieses Engagement sind die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Challenge durch Bettina Hoffmann
gewürdigt worden.
Gleichzeitig ruft die Aktion Biotonne Deutschland Kommunen und
Abfallwirtschaftsbetriebe auf, sich für eine Teilnahme an der
#biotonnenchallenge2024 anzumelden. Neben der bekannten Kategorie
"Messen & Informieren" wird es die neue Kategorie "Beste Kampagne
zur Biotonne" geben. Hierbei lobt eine Jury vorbildliche
Öffentlichkeitsarbeit für mehr Bioabfall und weniger Fremdstoffe in der
Biotonne nach den Kriterien Kreativität, Innovationskraft,
Aufmerksamkeit und Wirksamkeit aus.
Auch diese Challenge ist eine Kombination aus Öffentlichkeitsarbeit
für mehr Bioabfälle und weniger Plastik, Glas oder Metall in der
Biotonne sowie der Messung des Fremdstoffanteils im Bioabfall. Dadurch
werden die Teilnehmenden Landkreise und Städte der Challenge frühzeitig
aktiv bei der Einhaltung des ab 1. Mai 2025 geltenden Kontrollwertes der
Bioabfallverordnung unterstützt.
Bioabfälle sind mengenmäßig der größte getrennt gesammelte
Abfallstrom der Siedlungsabfälle. Jährlich werden in Deutschland rund 15
Millionen Tonnen biologisch abbaubare Abfälle in Kompostierungs- und
Vergärungs-/ Biogasanlagen behandelt. Im Wesentlichen handelte es sich
dabei um Biotonnen-Inhalte, biologisch abbaubare Garten- und
Parkabfälle, Marktabfälle und weitere biologisch abbaubare Abfälle aus
verschiedenen Herkunftsbereichen. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland
über die Biotonne etwa 5,2 Millionen Tonnen und an Garten- und
Parkabfällen rund 4,9 Millionen Tonnen getrennt gesammelt; dies
entspricht 122 Kilogramm je Einwohner und Jahr. Gleichzeitig stellen die
Bioabfälle mit einem Anteil von fast 40 Prozent auch im Restabfall noch
die größte Abfallfraktion dar. Das bedeutet, dass es noch ein großes
Potenzial gibt, die Mengen an getrennte gesammelten Bioabfällen zu
steigern.
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