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Hochwertige Verwertung und gĂŒnstiger Preis? Kreisverwaltung beauftragt Stadtreinigung Hamburg.
Der Landkreis Harburg hat eine der wichtigsten Weichen fĂŒr die
EinfĂŒhrung der Biotonne ab 2019 gestellt. Der nicht-öffentliche
Kreisausschuss beauftragte jetzt die Stadtreinigung Hamburg (SRH), die
im Landkreis anfallenden BioabfÀlle von 2019 bis 2029 zu verwerten. Der
Hamburger Abfallwirtschaftsdienstleister hatte sich zuvor in einer
europaweiten Ausschreibung gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt.
âMit
der Stadtreinigung Hamburg konnten wir einen Vertragspartner gewinnen,
der uns mit einer umweltfreundlichen und energieeffizienten Verwertung
der BioabfĂ€lle sowie einem gĂŒnstigen Preis ĂŒberzeugt hatâ, sagt
KreisrĂ€tin Monika Scherf. âWir werden die genaue Höhe der GebĂŒhr fĂŒr die
Biotonne in der AbfallgebĂŒhrenkalkulation fĂŒr 2019 festlegen. Klar ist
aber schon jetzt: Sie wird deutlich unter der GebĂŒhr fĂŒr eine
HausmĂŒlltonne liegen.â
Vor wenigen Monaten hatte die Kreisverwaltung
bereits die HausmĂŒllentsorgung ebenfalls neu an die Stadtreinigung
Hamburg vergeben und dabei eine erhebliche Senkung der Entsorgungskosten
erzielt. âSo wird die HausmĂŒllgebĂŒhr ab 2019 deutlich sinkenâ, heiĂt es
in einer Pressemitteilung. âDie BĂŒrger können sich mit der Biotonne auf
ein komfortableres Angebot und gleichzeitig auf gĂŒnstigere
AbfallgebĂŒhren freuenâ, so Scherf.
âWir bereiten den Start der
Biotonne zum 15. April 2019 nun weiter vorâ, ergĂ€nzt Frank Sameluck,
Leiter des Betriebs Abfallwirtschaft der Kreisverwaltung. âAnbieten
werden wir voraussichtlich BioabfallbehĂ€lter in den GröĂen 60, 120 und
240 Liter. Dazu werden wir Mitte 2018 den Bedarf bei allen
GrundstĂŒckseigentĂŒmern im Landkreis abfragen.â Die Tonne wird dann
verpflichtend fĂŒr jeden Haushalt eingefĂŒhrt. âAllerdings wird es auch
Befreiungsmöglichkeiten fĂŒr BĂŒrger, die selbst kompostieren, gebenâ, so
Landkreis-Sprecher Bernhard Frosdorfer. Die Bedingungen dazu seien
allerdings noch nicht abschlieĂend geklĂ€rt.
Der Kreistag des
Landkreises Harburg hatte Ende 2015 die flĂ€chendeckende EinfĂŒhrung der
Biotonne ab 2019 beschlossen, wie es das Kreislaufwirtschaftsgesetz
mittlerweile verpflichtend vorschreibt. Bis 2019 können die BĂŒrger
weiter die gewohnten Annahmestellen nutzen. Ab Mitte April 2019 werden
im Landkreis Harburg ĂŒber die Biotonne alle zwei Wochen KĂŒchenabfĂ€lle
(wie GemĂŒseputzreste, Fleisch- und Fischreste, Reste zubereiteter
Speisen) sowie GrĂŒn- und GartenabfĂ€lle entsorgt. Die derzeit monatlich
angebotene GrĂŒnabfall-StraĂensammlung wird es zunĂ€chst bis Ende 2020
weiter geben. Dann wird geprĂŒft, ob sie weiter notwendig ist oder ob
GrĂŒnabfĂ€lle zukĂŒnftig vollstĂ€ndig ĂŒber die Biotonne entsorgt werden
können.
Verwertet werden die BioabfÀlle aus dem Landkreis ab 2019
vorerst im Biogas- und Kompostwerk BĂŒtzberg der SRH in Tangstedt. Nach
der Fertigstellung des aktuell geplanten Zentrums fĂŒr Ressourcen und
Energie (ZRE) zwischen 2020 und 2023 soll die Verwertung anschlieĂend
auf das GelĂ€nde der ehemaligen MĂŒllverbrennungsanlage Stellinger Moor in
Hamburg wechseln.
In beiden Anlagen werden die BioabfĂ€lle aus dem Landkreis Harburg mehrfach verwertet (âKaskadennutzungâ). ZunĂ€chst entsteht ĂŒber eine VergĂ€rungsanlage Biogas, das dann auf ErdgasqualitĂ€t (âBiomethanâ) aufbereitet und in das öffentliche Erdgasnetz der Schleswig-Holstein Netz AG beziehungsweise der Hamburg Netz GmbH eingespeist wird. Die GĂ€rreste werden zu FlĂŒssigdĂŒnger und hochwertigem Kompost verarbeitet.
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Beitrag eingestellt von Sascha Mummenhoff
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