Kreislaufwirtschaft ist Teil der Lösung der Rohstoff- und Energiekrise

Aus Anlass des heutigen vbw-Kongresses „Rohstoffversorgung langfristig sichern“ hebt der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft hervor. Das Schließen von KreislĂ€ufen ist kein „Luxus, den man sich eventuell sparen kann“, sondern Teil der Lösung in einer Situation mit sehr hohen Energie- und Rohstoffpreisen.

Auch wenn zuletzt der Rohstoffpreisindex der vbw leicht gesunken ist, so befinden sich die Preise fĂŒr Rohstoffe und Energie immer noch in bisher ungekannter Höhe. Aus Sicht des VBS zeigt die aktuelle Lage auf der Welt unmissverstĂ€ndlich, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen ist. Ein effizienter Einsatz von Ressourcen schafft UnabhĂ€ngigkeit, senkt Kosten und schont gleichzeitig Umwelt und Klima. Ziel muss daher die Schaffung einer effizienten Kreislaufwirtschaft der Zukunft sein. VBS-PrĂ€sident Stefan Böhme:„Deutschland besitzt im Wesentlichen nur zwei Rohstoffe: Der eine steckt in den Köpfen der Menschen, also das Wissen und ihre Intelligenz. Der andere Rohstoff befindet sich in unseren AbfĂ€llen –bereit fĂŒr eine zweite Verwendung. Dementsprechend muss die Politik beide einsetzen, um die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und so die Rohstoffversorgung der heimischen Industrie zu sichern. “Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) begrĂŒĂŸt das klare Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft. PlĂ€ne wie die Forderung von recycling freundlichem Verpackungsdesign als Grundvoraussetzung, um KreislĂ€ufe zu schließen, Mindestquoten fĂŒr den Rezyklateinsatz, ein Recycling-Label, die Entwicklung von QualitĂ€tsstandards fĂŒr Rezyklate und der geplante digitale Produktpass sollten möglichst zĂŒgig umgesetzt werden. Dabei ist bis auf wenige Ausnahmen ein haushaltsnahes Holsystem fĂŒr diese Rohstoffquellen stets die bessere Wahl im Vergleich zu ineffektiven und teureren Bringsystemen wie Wertstoffhof oder Depotcontainer. „Wichtig ist uns dabei, dass wir uns nicht mit dem Verzicht auf Kunststoffstrohhalme und WattestĂ€bchen zufrieden geben, sondern den Fokus auf weitaus grĂ¶ĂŸere Hebel richten.“so Stefan Böhme, „Ein wesentlicher Aspekt ist zum Beispiel die richtige Ausgestaltung von Sammelsystemen, die geeignet sind, dem BĂŒrger effektive und gleichzeitig einfache MĂŒlltrennung zu ermöglichen. “Der VBS kritisiert zum Beispiel seit Jahren die mangelhafte Umsetzung bei der Getrenntsammlung von BioabfĂ€llen, bei der auch heute noch manche Kommunen verlangen, dass die BĂŒrger ihren Bioabfall zu zentralen Sammelpunkten bringen–aus Sicht des VBS ist das nichts anderes als der Versuch, die geltende Gesetzeslage zu umgehen. Die seit Januar 2015 bestehende Verpflichtung, BioabfĂ€lle getrennt zu erfassen, wird andernorts mit großem Erfolg mittels Biotonne bei jedem einzelnen Haushalt umgesetzt. „Dass wir es uns in manchen Landkreisen Bayerns heute noch leisten, durch ein uneffektives und unkomfortables Bringsystem jĂ€hrlich Millionen Kubikmeter an Biogas und fast eben so viele Tonnen an nĂ€hrstoffhaltigem Kompost in der MĂŒllverbrennung zu verlieren, ist kaum zu rechtfertigen. “Die Staatsregierung sollte einen einheitlichen Vollzug sicherstellen und Schlupflöcher verhindern, mit denen Kommunen geltendes Bundesrecht umgehen können, denn: „Eine gut gefĂŒllte Biotonne liefert ca. 36Kilowattstunden Energie und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Zu Biogas und KompostdĂŒnger wird Bioabfall aber nur, wenn er nicht lĂ€nger in der RestmĂŒlltonne und damit in MĂŒllverbrennung landet“, so VBS-PrĂ€sident Stefan Böhme.Bemerkenswert ist, dass in Schleswig-Holstein und Hessen jeweils ĂŒber 90 kg jeEinwohner und Jahr ĂŒber die Biotonne erfasstwerden, wĂ€hrend dieser Wert in Bayern bei nur 60,0kg liegt. Grund fĂŒr diesen schlechten Mittelwert Bayerns sind Landkreise, die sich einer Biotonne bisher verweigern und die dadurch eher im Bereich von lediglich 10kg je Einwohner im Jahr liegen. Ein wesentlicher Hebel fĂŒr mehr Biogas und damit mehr UnabhĂ€ngigkeit von Gas-Importen, fĂŒr mehr Kompost und weniger KunstdĂŒnger ist die flĂ€chendeckende EinfĂŒhrung der Biotonne fĂŒr alle Haushalte in Bayern. Meist Ă€hnlich ineffektiv sind Bringsysteme wie Wertstoffhof und Depotcontainerim Übrigen auch bei der Sammlung von Verkaufsverpackungen. Große ökologische Effekte sind stets nur mit entsprechend großen Sammelmengen und in den richtigen Recyclinganlagen zuerwarten.

Kontakt: RĂŒdiger Weiß Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. Ottostr. 580333, MĂŒnchen, Tel.: +49 (0)89-76 70 01 70, Fax: +49 (0)89-76 70 01 72 Email:info@vbs-ev.bayern

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