Nachrichten:
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte am Donnerstag den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) zu seinem 75. Jubiläum. Die VKU-Mitgliedsunternehmen versorgen Deutschland mit Energie, Wasser und Internet und entsorgen Abfall sowie Abwasser sicher.
Bei einer Feier in Berlin vor rund 250 geladenen Gästen aus Politik
und Kommunalwirtschaft, sprach der Bundeskanzler mit VKU-Präsident Ulf
Kämpfer über die Relevanz der Kommunalen Unternehmen für den
Wirtschaftsstandort und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Herausforderungen wie Klimaneutralität, Digitalisierung, demographische
Veränderungen und Finanzierbarkeit stünden im Fokus, denn eine
krisensichere Daseinsvorsorge sei auch in Zukunft unerlässlich.
Olaf Scholz, Bundeskanzler:
„Unsere Aufgabe ist es, immer wieder Lösungen in der Sache anzubieten.
Und so zu zeigen: Ja, es geht. Unser Land funktioniert. Weil Stadtwerke,
Müllabfuhr, Busse und Bahnen, Wasserwerke und Energieversorger ihre
Arbeit machen. Weil wir gerade in schwierigen Zeiten sehr viel
hinkriegen in Deutschland. Weil wir gute Leute haben – im Fall des VKU
über 300.000 gute Leute, die jeden Tag aufstehen, die unsere Bürgerinnen
und Bürger mit dem vermeintlich Selbstverständlichen versorgen, die
Deutschland in Ordnung halten, die unser Land Tag für Tag ein Stück
moderner machen.“
Ulf Kämpfer, VKU-Präsident,
skizzierte mit einem Rückblick auf die Geschichte vom Wiederaufbau bis
hin zur Corona-Pandemie und Energiekrise, dass kommunale Unternehmen ein
Stabilitätsanker seien. „Strom, Wärme und Wasser waren immer da,
Abwasser und Abfall wurden zuverlässig entsorgt.“ Die wesentlichen
Weichen stellten die Siegermächte gleich 1945 mit der Wiedereinführung
der kommunalen Selbstverwaltung, die die Nazis 1933 abgeschafft hatten.
„Kaum etwas ist totalitären Regimen so sehr ein Dorn im Auge wie starke,
unabhängige Kommunen. Daseinsvorsorge ist Demokratievorsorge.“
Sein
Rückblick auf die historischen Errungenschaften der Kommunen und ihrer
Unternehmen stimmt Kämpfer optimistisch für die künftigen
Herausforderungen: „Die klimaneutrale Transformation unserer
Gesellschaft ist ein Generationenprojekt, das uns eine Kraftanstrengung
abverlangt – sowohl personell als auch finanziell. Ich bin aber
zuversichtlich. Wir werden sie bewältigen.“
Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer,
knüpfte mit einer Zukunftsidee für 2049 an. Die Energieversorgung 100
Prozent klimaneutral, mehr Grün und Blau in den Städten für
Klima-Anpassung. Und Abfallbetriebe entsorgen nicht länger nur Müll,
sondern beschaffen Rohstoffe, wie zum Teil bereits praktiziert. Dafür
bedürfe es vor allem einer finanziellen Kraftanstrengung, einer Vervier-
oder Verfünffachung der Investitionsbudgets bei den Stadtwerken.
Zweifel
mögen wir haben, ob all das in dieser Dimension und in diesem Tempo
machbar sein wird. Doch das Ziel ist gesetzt: Wir wollen
Klimaneutralität erreichen, weil wir es uns auf Dauer nicht leisten
können, unseren Wohlstand heute auf Kosten künftiger Generationen zu
schaffen. Deshalb ist es unser Anspruch, zu zeigen, dass Klimaschutz
machbar ist – im Einklang mit ökonomischen Bedingungen, ohne Verlust an
Wohlstand. Denn nur dann werden andere uns folgen.“
Bilder zum Festakt: https://www.vku.de/verband/veranstaltungen/festakt-matinee-75-jahre-vku/
Copyright: | © Verband Kommunaler Unternhemen e.V. (VKU) (04.07.2024) | |