Pilotierung der ZKS-Abfall auf der CeBIT 2009 gestartet

E-Government

Mit E-Government 2.0 und den UmsetzungsplĂ€nen 2007-2009 zum Regierungsprogramm „E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes" hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die elektronische Kommunikation zwischen Wirtschaft und Verwaltung weiter auszubauen. Ziel ist es, BĂŒrokratiekosten spĂŒrbar zu senken, elektronische Daten medienbruchfrei fließen zu lassen, Bearbeitungszeiten zu reduzieren und Aspekte der Datensicherheit sicherzustellen. Insgesamt haben sieben komplexe E-Government-Projekte im Handlungsfeld Prozessketten vor allem die ĂŒbergreifenden Informationspflichten entlang der Wertschöpfungsketten der Wirtschaft im Fokus. Das elektronische Abfallnachweisverfahren ist ein Leuchtturmprojekt im Handlungsfeld Prozessketten mit der Implementierung der Zentralen Koordinierungsstelle Abfall (kurz ZKS-Abfall) als der technischen Infrastruktur. Laut Abfallnachweis-Verordnung wird ab 1. April 2010 fĂŒr alle am Prozess Beteiligten der Entsorgung gefĂ€hrlicher AbfĂ€lle die elektronische NachweisfĂŒhrung zur Pflicht – fĂŒr Abfallerzeuger, -entsorger, -beförderer und die zustĂ€ndigen Behörden.

Das Projekt basiert auf dem Gesetz und der Verordnung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung. Die rechtlichen und fachlichen Grundlagen dieser Regelwerke wurden auf entsprechende Bitte der Umweltministerkonferenz vom Bundesumweltministerium in Zusammenarbeit mit den LĂ€ndern und in Abstimmung mit Vertretern der Wirtschaft erarbeitet. Mit diesem anspruchsvollen Projekt werden zweierlei Ziele verfolgt: Unter den Aspekten „BĂŒrokratieabbau und bessere Rechtsetzung" soll die abfallrechtliche Überwachung, insbesondere in Form des Nachweisverfahrens ĂŒber die umweltvertrĂ€gliche Entsorgung von AbfĂ€llen, fĂŒr die betroffenen Unternehmen der Wirtschaft als auch die zustĂ€ndigen Vollzugsbehörden der LĂ€nder nachhaltig vereinfacht werden. Derzeit werden jĂ€hrlich immer noch circa 3,5 Millionen Nachweise in der aufwendigen Papier- und Formularform gefĂŒhrt und geprĂŒft. Gleichzeitig soll aber auch durch die konsequente Nutzung moderner IT-Techniken die abfallrechtliche Überwachung im Interesse des Umweltschutzes noch sehr viel effizienter ausgestaltet werden als bisher. Im Ergebnis wird dies fĂŒr alle Beteiligten letztlich zu einer „win-win-Situation" fĂŒhren. In diesem Sinn und Zusammenhang kommt dem Projekt daher Pilotfunktion auch fĂŒr den Umweltschutz zu.

Die technische Umsetzung und der laufende Betrieb erfolgt durch die LĂ€nder, hier vertreten durch die „LĂ€nderarbeitsgruppe Gemeinsame Abfall DV-Systeme" (LAG GADSYS).

Das Projekt ist dabei in vielfacher Hinsicht wegweisend fĂŒr E-Government in Deutschland:

- ĂŒbergreifende Zusammenarbeit von Bund und LĂ€ndern fĂŒr eine gemeinsame Lösung im Sinne des One-Stop-Governments

- Definition gemeinsamer Standards fĂŒr den Datenaustausch mit allen Beteiligten (Bund, LĂ€nder, Wirtschaftsunternehmen) ĂŒber ein gemeinsames Portal der ZKS-Abfall

- Massenanwendung fĂŒr elektronische Signaturen im Rahmen von E-Government

- Einsatz der E-Government-Basiskomponenten des Bundes

Der heutige Tag ist fĂŒr das Projekt in zweifacher Hinsicht wegweisend. Um 13.00 wurde von Herrn StaatssekretĂ€r Dr. Hans Bernhard Beus (Bundesministerium des Innern, zugleich Beauftragter der Bundesregierung fĂŒr IT), Herrn StaatssekretĂ€r Matthias Machnig (Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Herrn Minister Dr. Dietmar Woidke (Ministerium fĂŒr LĂ€ndliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg) und Herrn Reinhold von Eben-Worlée (VCI Nord) sowie vom Vorsitzenden der LĂ€nderarbeitsgruppe GADSYS, Herrn Klaus-Dieter Koß (LANUV NRW), der offizielle Start der Pilotierung des E-Government-Verfahrens fĂŒr die Unternehmen (Abfallwirtschaftsbeteiligte, Lizenznehmer und Provider) verkĂŒndet. Damit werden die Unternehmen in die Lage versetzt, sich auf die elektronische NachweisfĂŒhrung ab 1. April 2010 und ab Februar 2011 inkl. Einsatz elektronischer Signaturen intensiv vorzubereiten.

Weiterhin wurde das Bundesamt fĂŒr GĂŒterverkehr (BAG) fĂŒr das Teilprojekt Vollzugshilfe im GeschĂ€ftsbereich des Bundesministeriums fĂŒr Verkehr, Bau und StĂ€dteentwicklung (vertreten durch den Beauftragen fĂŒr IT in der BVBS, Herrn Andreas KrĂŒger) offiziell in das Projekt mit aufgenommen. Das BAG ĂŒberprĂŒft routinemĂ€ĂŸig LKW mit gefĂ€hrlichen AbfĂ€llen. Das Teilprojekt Vollzugshilfe Transportkontrolle soll den Kontrolleuren des BAG kĂŒnftig den direkten Zugriff auf die relevanten Daten der elektronischen NachweisfĂŒhrung in den LĂ€nder-Systemen sowie die Beschreibung gefĂ€hrlicher AbfĂ€lle im Rahmen der Straßenkontrollen ermöglichen. Neben dem Zugriff des BAG auf die Informationen ist auch der Zugriff der Polizeien der LĂ€nder denkbar, wenn hier die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Der elektronische Datenfluss aus der ZKS-Abfall wird damit auf weitere Behörden ausgedehnt, weitere MedienbrĂŒche abgebaut. Die Beförderer mĂŒssen dann nicht mehr die zahlreichen Begleitdokumente in Papierform mitfĂŒhren.

Das Projekt zum elektronischen Abfallnachweisverfahren mit der Einrichtung der ZKS-Abfall stellt die elektronische Kommunikation sowie eine flexible Kontaktmöglichkeit fĂŒr die Wirtschaft in den Mittelpunkt. Alle Partner in dem Projekt tragen damit zu mehr QualitĂ€t, Kundenorientierung sowie NutzungsintensitĂ€t und Sicherheit staatlicher Online-Dienstleistungen bei. Diese Faktoren haben sich international zu wesentlichen Standortfaktoren fĂŒr Unternehmen entwickelt. Um im „elektronischen Standortwettbewerb" kĂŒnftig einen Spitzenplatz einzunehmen, sollen die Beteiligten noch enger in die Gestaltung von neuen Online-Angeboten einbezogen werden, dazu haben heute alle Beteiligten gemeinsam den Startschuss gegeben.

Zeitablauf

13.00 – 13.30 Uhr Statements und EinfĂŒhrung

Herr StaatssekretĂ€r Dr. Hans Bernhard Beus (Bundesministerium des Innern), Herr StaatssekretĂ€r Matthias Machnig (Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Herr Minister Dr. Dietmar Woidke (Ministerium fĂŒr LĂ€ndliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg) und Herr Reinhold von Eben-Worlée (VCI Nord) sowie SystemeinfĂŒhrung bis 13.30 Uhr

offizieller Start der Pilotierung um 13.30 – 13.35 Uhr (Pressefoto)

Aufnahme des BAG in das Projekt bis 13.50 Uhr

Anschließend optional gemeinsames Pressefoto

Hintergrundinformationen

In dem Projekt eANV arbeiten die zustĂ€ndigen Aufsichtsbehörden der LĂ€nder mit der Wirtschaft und dem Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zusammen. Die LĂ€nder werden vertreten durch die LĂ€nderarbeitsgruppe "Gemeinsame Abfall-DV-Systeme" (LAG GADSYS) der 16 BundeslĂ€nder und ihre GeschĂ€ftsstelle, die InformationsKoordinierende Stelle Abfall-DV-Systeme (IKA). Wirtschaftsvertreter kommen aus abfallerzeugenden Unternehmen, Transporteuren sowie Entsorgungsunternehmen. Aufgrund des hohen Innovationspotenzials unterstĂŒtzt das Bundesministerium des Innern (BMI) dieses Projekt im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

http://www.cio.bund.de/CeBIT_2009

http://www.zks-abfall.de



Copyright: © Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (04.03.2009)
 
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