Tag der Biotonne: BDE fordert konsequentere getrennter Erfassung von Bioabfällen
Aktionstag wird erstmals begangen – Bioabfalltonne muss bundesweite Pflicht werden
Zum heutigen Tag der Biotonne hat der BDE Bundesverband der Deutschen
Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft die Wichtigkeit der sauberen
Getrennterfassung organischer Abfälle unterstrichen und dabei zu mehr
Engagement gefordert.
„Bioabfälle sind die größte Abfallfraktion in privaten Haushalten. Darin
schlummert ein enormes Potential. Es braucht also mehr Bewusstsein in der
Bevölkerung für diesen rohstoffreichen Abfallstrom, aus dem hochwertige
Komposte und klimafreundliches Biogas gewonnen werden können. Alle können
dadurch ohne großen Aufwand durch ihr Trennverhalten unmittelbar zum Umwelt-
und Klimaschutz beitragen,“ sagte BDE-Präsident Peter Kurth am Freitag in
Berlin.
Aus Sicht des Verbandes sind eine konsequente Getrenntsammlung und eine
Vermeidung von Fehlwürfen auch deswegen so wichtig, weil die im letzten Jahr
novellierte Bioabfallverordnung strengere Anforderungen an die Vermeidung von
Fremdbestandteilen in Bioabfällen stellt. Die Entsorger müssen daher hohe
Investitionen in Anlagen zur Aussortierung der Fremdstoffe tätigen, um die
hohen Qualitätsvorgaben zu erfüllen. Umso wichtiger ist daher, die
Aufklärungsarbeit und eine umfassende und kontinuierliche Abfallberatung durch
die Kommunen vor Ort. Dazu animiert die Aktion Biotonne Deutschland, die der
BDE unterstützt und die am heutigen Tag in vielen deutschen Städten mit ihrer
Biotonnen-Challenge startet. Diese Aktion ist umso wichtiger, als dass es einen
großen Aufklärungsbedarf in zahlreichen Städten und Kreisen Deutschlands gibt.
BDE-Präsident Peter Kurth erklärt: „Um die Getrennterfassung von Bioabfällen
nachhaltig und wirksam zu verbessern, sind verschiedene Instrumente nötig, die
aus einem Mix bestehen. Dazu gehört prioritär die Einführung einer
verpflichtenden Biotonne für die Haushalte in Deutschland, wie sie der BDE auch
in seinem Positionspapier im April 2023 vorgestellt hat. Auf diese Weise lässt
sich ein hoher Anschlussgrad, sprich eine möglichst deutschlandweite
Bioabfallerfassung erzielen. Die Verpflichtung ist nötig, denn trotz geltenden
Rechts durch die Getrenntsammlungspflicht im Kreislaufwirtschaftsgesetz
verweigern sich bis heute zahlreiche Städte und Kreise der Biotonne. Die
Konsequenz ist, dass hierzulande 40 Prozent des Inhalts der schwarzen Tonne
Bioabfälle sind und rund vier Millionen Tonnen wertvoller Küchen- und
Grünabfälle pro Jahr in Deutschland weder vergoren noch kompostiert werden.
Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Rohstoff- und Energiekrise ist die
Verweigerungshaltung mancher Kommune nicht mehr nachvollziehbar. Wichtig sind
aber auch Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen, wie die „Aktion Biotonne“,
die heute, am Tag der Biotonne, startet. Es ist auch ein gutes Signal, dass es
heute erstmals den Tag der Biotonne gibt. Ein solcher Anlass ist ein echter
Aufmerksamkeitsbooster für dieses wichtige Thema.“
Copyright: | © BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (26.05.2023) |
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