VerbÀnde fordern Neuordnung der Verpackungsentsorgung

Private und kommunale Entsorgungswirtschaft, kommunale SpitzenverbÀnde und die im BDSD organisierten Dualen Systeme legen gemeinsames Positionspapier vor

Bonn, 28. Januar 2010. „Wir wollen die Verpackungsentsorgung in unserem Land reformieren und zu einem schlanken, nachvollziehbaren und effizienten Instrument moderner Stoffstromwirtschaft machen“, erklĂ€rte Burkhard Landers, PrĂ€sident des Bundesverbandes SekundĂ€rrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), bei der Vorstellung des gemeinsam erarbeiteten Positionspapiers am Donnerstagmittag in Bonn. Der bvse, der Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung im VKU (VKS im VKU), Deutscher StĂ€dtetag, Deutscher Landkreistag, Deutscher StĂ€dte- und Gemeindebund sowie der Bundesverband Dualer Systeme (BDSD) möchten damit eine Neuordnung der Verpackungsentsorgung in Deutschland auf den Weg bringen.

Mit dem gemeinsam erarbeiteten und getragenen Papier haben sich erstmals Vertreter kommunaler und privater VerbĂ€nde sowie der kommunalen SpitzenverbĂ€nde auf gemeinsame Punkte verstĂ€ndigt. Dr. RĂŒdiger Siechau, Vorsitzender des VSK im VKU, fasst die Forderungen der Akteure zusammen: „Es ist das gemeinsame Ziel, eine bĂŒrgerfreundliche, flĂ€chendeckende und zuverlĂ€ssige haushaltsnahe Erfassung sowie eine hochwertige Sortierung und Verwertung aller dort anfallenden Verpackungen sicherzustellen. Dies ist die Grundlage fĂŒr eine hohe RohstoffrĂŒckgewinnung und -verwertung im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes.“

FĂŒr die Beteiligten steht fest, dass sich Verursacherprinzip und Herstellerverantwortung als maßgebliche Regelungsgrundlagen der Verpackungsverordnung bewĂ€hrt haben, die fĂŒnfte Novelle es aber nicht geschafft hat, die bisherigen strukturellen SchwĂ€chen des Regelungsansatzes zu beseitigen. Deshalb fordern die VerbĂ€nde, das Trittbrettfahrerproblem ĂŒber eine zentrale Registrierungspflicht und Kontrolle der Erstinverkehrbringer wirksam einzugrenzen, die bisherige Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Verpackungsarten und Nachweispflichten aufzugeben und die primĂ€re Steuerungsverantwortung bei der Erfassung in die HĂ€nde der Kommunen zu legen.

Besonderes Gewicht hat dabei die GewĂ€hrleistung fairen Wettbewerbs und der sinnvollen Aufgabenzuordnung zwischen kommunalen Unternehmen, privater Entsorgungswirtschaft und Systembetreibern. Eine beliehene Stelle soll zukĂŒnftig die Zulassung und Koordination der Systembetreiber vornehmen und die Möglichkeit erhalten, den Systemen auch zwingende Vorgaben fĂŒr deren AufgabenerfĂŒllung zu machen. Auf der Ebene der Erfassung soll die kommunale Verantwortung und Steuerung unangetastet bleiben. Die privaten Entsorgungsunternehmen hingegen garantieren die hochwertige Sortierung der gesammelten Wertstoffe sowie die Vermarktung und Verwertung der SekundĂ€rrohstoffe.

„Dieses Positionspapier liefert konkrete UmsetzungsvorschlĂ€ge fĂŒr die anstehende politische Debatte. Alle Beteiligten stehen fĂŒr weitergehende Überlegungen zur VerfĂŒgung“, so Beigeordneter Dr. Ralf Bleicher fĂŒr die Kommunalen SpitzenverbĂ€nde. Raffael A. Fruscio, PrĂ€sident des BDSD, fĂŒgt hinzu: „Fehlende VollstĂ€ndigkeitserklĂ€rungen, schwankende Mengenmeldungen bei den dualen Systemen und stĂ€ndiger Ärger in der Gemeinsamen Stelle haben in der Vergangenheit zu großen Problemen gefĂŒhrt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen stellen ein Modell dar, das die Interessen aller Akteure ausgewogen berĂŒcksichtigt.“
Quelle: Presseinformation des bvse e.V.



Copyright: © Forum Z (28.01.2010)
 
Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?