Kompetenzstelle gegen Lebensmittelverschwendung geht an den Start

Ergebnisse der Evaluation der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung veröffentlicht

Energie, Wasser, fruchtbare Böden und viel Arbeit: All diese Ressourcen stecken in unseren Lebensmitteln. Lebensmittelverschwendung zu reduzieren schĂŒtzt diese wertvollen Lebensgrundlagen und spart gleichzeitig bares Geld. Um die Lebensmittelbranche bei ihrem Engagement gegen Lebensmittelverschwendung zu unterstĂŒtzen und die Vernetzung zu stĂ€rken, hat das Bundesministerium fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft (BMEL) die Kompetenzstelle zur Vermeidung von LebensmittelabfĂ€llen und -verlusten (KLAV) ins Leben gerufen.  Sie soll zur zentralen Ansprechpartnerin fĂŒr Unternehmen und VerbĂ€nde werden, um Lebensmittelverschwendung effektiv zu reduzieren. Damit greift das BMEL eine Empfehlung aus der Evaluation der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung (StLMV) auf, fĂŒr die sich auch die LĂ€nder in der Verbraucherschutzministerkonferenz ausgesprochen haben.

Mit praxisnahen Informations- und Schulungsangeboten richtet sich die Kompetenzstelle besonders an Unternehmen am Anfang der Lebensmittelversorgungskette – also dort, wo die entscheidenden Weichen gestellt werden. Zudem organisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KLAV den Austausch zwischen Unternehmen und VerbĂ€nden der PrimĂ€rproduktion, Verarbeitung, des Lebensmittelhandels sowie der Außer-Haus-Verpflegung. So sollen Vernetzung und Best-Practice-Austausch gestĂ€rkt, Reduktionspotenziale in relevanten Bereichen identifiziert und gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden. Die KLAV wird zudem den sektorenĂŒbergreifenden Dialog der BMEL-Veranstaltungsreihe „Gemeinsam gegen LebensmittelabfĂ€lle – fĂŒr eine neue WertschĂ€tzungskette“ verstetigen. Die neue Kompetenzstelle ist ein Angebot fĂŒr die Wirtschaft und wurde bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) in GĂŒlzow in Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet. Weitere Informationen sind zur KLAV sind hier verfĂŒgbar.

Hintergrund:

Die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung (StLMV) wurde 2019 beschlossen mit der Maßgabe, sie nach fĂŒnf Jahren zu ĂŒberprĂŒfen. Dazu wurde eine prozessbegleitende Evaluation ausgeschrieben und an ein Projektkonsortium vergeben. Die Evaluation orientierte sich an der Struktur der StLMV mit den vier Handlungsfeldern (Politischer Rahmen, Prozessoptimierung in der Wirtschaft, VerhaltensĂ€nderungen bei allen Akteuren, Potenziale Forschung und Digitalisierung) und fokussierte auf die dadurch bewirkten VerĂ€nderungen. 

Der Abschlussbericht zieht eine positive Bilanz: Die Maßnahmen und AktivitĂ€ten der StLMV hĂ€tten Wirkung gezeigt. Durch die Gremienstruktur konnten Akteure verschiedener Ebenen, Bereiche und Sektoren verknĂŒpft werden mit dem Ziel, Datengrundlagen zu verbessern sowie effektive und effiziente Maßnahmen zur Reduzierung von LebensmittelabfĂ€llen und -verlusten zu identifizieren. Zur weiteren Optimierung der Strategie wird neben der Einrichtung einer sektorenĂŒbergreifenden Kompetenzstelle unter anderem empfohlen, die an Verbraucherinnen und Verbraucher gerichtete Informationsoffensive Zu gut fĂŒr die Tonne! zu verstetigen und weiterzuentwickeln sowie den Austausch zwischen Bund und LĂ€ndern zu stĂ€rken. Beides ist ebenfalls bereits in die Wege geleitet worden. Den Abschlussbericht der Prozessevaluation finden Sie als Kurzfassung hier. Zudem gibt es eine Langfassung und eine englische Zusammenfassung

Laut Statistischem Bundesamt fielen in Deutschland 2022 rund 10,8 Millionen Tonnen LebensmittelabfĂ€lle an. Dazu gehören neben Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, StrĂŒnke und BlĂ€tter, Kaffeesatz oder Knochen. Die PrimĂ€rproduktion hat daran einen Anteil von 2 Prozent (0,2 Mio. Tonnen), in der Verarbeitung fallen 15 Prozent (1,6 Mio. Tonnen) an, im Handel 7 Prozent (0,8 Mio. Tonnen) und bei der Außer-Haus-Verpflegung 18 Prozent (2 Mio. Tonnen). Der Großteil der LebensmittelabfĂ€lle entsteht mit 58 Prozent (6,3 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten.

Link zur Originalnachricht >>>

© Bundesministerium fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft (BMEL)



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