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Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD kann aus Sicht des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung einen wichtigen Impuls für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland setzen.
Der Verband begrüßt insbesondere das deutliche Bekenntnis zur
pragmatischen Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie
(NKWS) sowie zur Digitalisierung von Stoffströmen.
„Die politische Festlegung auf eine praxisorientierte
Weiterentwicklung der NKWS ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse. Positiv bewertet der
Verband die Ankündigung, ein konkretes Eckpunktepapier mit kurzfristig
umsetzbaren Maßnahmen vorzulegen. „Wir haben die NKWS wiederholt dafür
kritisiert, dass sie zu vage und zu wenig umsetzungsorientiert ist. Wenn
die neue Koalition nun Ernst macht und für eine konkrete, praxisnahe
Umsetzung sorgt, kann das einen echten Fortschritt für die
Kreislaufwirtschaft bedeuten – vorausgesetzt, den Worten folgen
entschlossene Taten. “Kreislaufwirtschaft braucht Mittelstand – und der braucht politische Rückendeckung
Der bvse erinnert eindringlich daran, dass der Mittelstand das
Rückgrat der deutschen Recycling- und Entsorgungswirtschaft bildet.
„Dynamik, Innovation, Investitionen und Fachkräftequalifizierung – all
das geht vor allem von mittelständischen Unternehmen aus. Wer es mit der
Transformation zu einer echten Kreislaufwirtschaft ernst meint, muss
den Mittelstand politisch stärken und wirtschaftlich entlasten“, betont
Rehbock.
Besondere Sorge bereitet dem Verband die anhaltende wirtschaftliche
Schwäche in Deutschland. Der bvse fordert die neue Bundesregierung auf,
alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die deutsche Wirtschaft
aus der Rezession zu führen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
nachhaltig zu sichern.
„Die Konjunkturschwäche ist längst in der Branche angekommen – mit
spürbaren und teilweise dramatischen Folgen“, warnt Rehbock. „Gerade
Unternehmen im Kunststoff- und Textilrecycling kämpfen derzeit mit
massivem wirtschaftlichem Druck. Kapazitätsabbau und erste
Betriebsschließungen sind bereits Realität. Wenn jetzt nicht
gegengesteuert wird, droht substanzieller Schaden in einem
Zukunftssektor, der für Klimaschutz, Ressourceneffizienz und
industrielle Wertschöpfung gleichermaßen systemrelevant ist.“
Erfreut zeigt sich der bvse über die geplanten Maßnahmen zum
Bürokratieabbau. Die angekündigte Abschaffung überflüssiger
Berichtspflichten und die Reduzierung gesetzlicher Vorgaben seien
richtige Schritte, um Unternehmen effektiv zu entlasten.
Gleichzeitig warnt der Verband vor halbherzigen Lösungen:
„Bürokratieabbau allein wird nicht reichen“, so Rehbock. „Unsere Branche
braucht eine echte Beschleunigung und Vereinfachung von
Genehmigungsverfahren. Nur wenn wir Genehmigungen schneller und
unbürokratischer erteilen, können Investitionen in moderne
Recyclingtechnologien und innovative Verfahren tatsächlich realisiert
werden.“bvse bringt sich aktiv in politische Gestaltung ein
Der bvse kündigt an, sich aktiv und konstruktiv in die politischen
Beratungen zur Ausgestaltung der Koalitionsvorhaben einzubringen. Ziel
ist es, gezielte Fördermaßnahmen für das werkstoffliche Recycling auf
den Weg zu bringen, Genehmigungsprozesse zu reformieren und die
mittelständisch geprägte Kreislaufwirtschaft in ihrer
Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Copyright: | © bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (11.04.2025) | |