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Verband will mehr Achtsamkeit bei Batterieentsorgung. Mehr als eine Million Aufkleber bundesweit verteilt. Einweg-E-Zigaretten bringen weitere Gefahr
Der
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-, und
Kreislaufwirtschaft schlägt Alarm: Angesichts der aktuell weiter
ansteigenden Brandfälle mahnt der Verband zu mehr Sorgfalt bei der
Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus. Zugleich warnt er vor
den teilweise verheerenden Folgen einer falschen Entsorgung dieser
kleinen Kraftpakete.
„Seit Jahren weisen wir auf die buchstäbliche
Sprengkraft hin, die Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus bei falscher
Entsorgung entfalten können. Die Häufung schwerer Brände in den
vergangenen zwei Wochen sind daher für uns Anlass, erneut auf die
dramatischen Folgen falscher Batterieentsorgung hinzuweisen und eine
sachgerechte Entsorgung anzumahnen,“ sagte BDE-Präsident Peter Kurth am
Dienstag in Berlin.
Kurth nahm dabei Bezug auf mindestens sieben
Brandfälle, die sich seit Ende September in Abfallbehandlungsanlagen und
auf Fahrzeugen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen
und Bremen ereigneten und dabei große Schäden verursacht hatten.
Diese
Brandfälle machten nach den Worten Kurths die Ausmaße einmal mehr
deutlich: „Bei einer falschen Entsorgung der Akkus über den Hausmüll
oder die Wertstoffsammlung droht in nahezu allen Sektoren der Recycling-
und Entsorgungswirtschaft eine erhebliche Brandgefahr. Ein Feuer durch
falsch entsorgte Akkus in Abfallsammelfahrzeugen oder Behandlungs- und
Recyclinganlagen führt nicht nur zum Verlust der dringend benötigten
Rohstoffe. Es ist in erster Linie eine lebensgefährliche Bedrohung für
die Mitarbeiter in den Unternehmen, aber auch eine Gefahr für die
Verbraucher. Auch die wirtschaftlichen Folgen solcher Brandfälle sind
für die Unternehmen schwerwiegend. Schon jetzt sind die Sachschäden
immens und für die Unternehmen schwer zu tragen. Vor allem grenzt es
aber an ein Wunder, dass in Deutschland in diesem Zusammenhang bisher
noch keine Toten zu beklagen sind,“ so der BDE-Präsident weiter.
Vor
diesem Hintergrund forderte Kurth erneut ein Verbot von
Einweg-E-Zigaretten. „Diese Wegwerfartikel sind eine reine
Rohstoff-Verschwendung. Deshalb wäre ein Verbot die richtige Konsequenz.
Beim Plastik hatte die Politik bereits die Kraft zu Verboten von
Wattestäbchen oder Trinkhalmen, und deshalb sollte ihr hier eine
Untersagung dieses Drecks erst recht gelingen, denn das Problem wird
durch die Wegwerf-Elektrozigaretten noch verschärft. Zudem ist es der
komplett falsche Einsatz kostbarer Rohstoffe, denn auch in
Einweg-E-Zigaretten stecken Lithium-Ionen-Akkus.“
Der
BDE-Präsident erinnerte außerdem an die weiterlaufende Kampagne
„Brennpunkt: Batterie“. Kurth: „Die Entsorgungsbetriebe unternehmen
schon viele Anstrengungen gegen die Brandgefahr. Dazu gehört auch unsere
Kampagne. Seit Juli 2020 machen Verband und Unternehmen mit
verschiedenen Aktionen auf die Gefahren durch fehlentsorgte Akkus und
Batterien aufmerksam. So haben wir u.a. eine eigene Landingpage (Link) geschaltet, auf der nützliche Informationen sowie ein Filmclip (Link)
rund um die Gefahren durch falsche Entsorgung zu finden sind.
Selbstverständlich geben wir dabei aber auch Tipps zur richtigen
Batteriebehandlung. Zentraler Punkt der Kampagne aber ist und bleibt
unsere Aufkleberaktion „Keine Akkus einwerfen!“. Bis heute wurden in
Deutschland und Österreich weit mehr als eine Million Warnaufkleber auf
Abfalltonnen und Behältern angebracht, die vor dem Einwurf von Batterien
und Akkus warnen sollen. Und auch wenn bei den aktuell vorliegenden
Bränden die jeweilige Brandursache noch nicht vollständig geklärt ist,
warnen wir nicht nur vor den Folgen falscher Entsorgung, sondern machen
uns gleichermaßen für eine sachgerechte Batterieentsorgung und ein
optimales Batterierecycling stark. Es geht uns nämlich auch um die
Kreislaufführung und die Wiederverwendung der Batteriebestandteile als
Recyclingrohstoffe. Batterien sind eine wichtige Rohstoffquelle mit
einem erheblichen Brandrisiko. Hier müssen alle Anstrengungen für eine
ordnungsgemäße Entsorgung deutlich verstärkt werden.“
Link zur Originalnachricht >>>
Copyright: | © BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (18.10.2022) | |