BDSV PM: BDSV platziert Vorschlag zur Implementierung des Schrottbonus im EU-ETS bei der EU-Kommission

Die Bundesvereinigung Deutscher Stahl- und Recyclingunternehmen e. V. (BDSV) hat der EU-Kommission einen konkreten Vorschlag fĂŒr die Abbildung des Schrottbonus im EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) unterbreitet.

Zentraler Bestandteil dieses Vorschlags ist die Zuteilung von kostenlosen EU-ETS-Zertifikaten, mit der der Einsatz von klimafreundlichem Recyclingrohstoff Stahl- und Edelstahlschrott als Ersatz fĂŒr PrimĂ€rrohstoffe zukĂŒnftig besser gefördert und honoriert werden soll. So können nach Auffassung des Stahlrecyclingverbands die Ziele des EU-ETS und des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) erreicht werden. BDSV HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Thomas Junker: „Die Erhöhung des Einsatzes von Recyclingmaterialien ist unter dem Stichwort „geschlossene Kreislaufwirtschaft“ eine klare Zielsetzung des EU-Green-Deal. Wir haben hierzu einen konkreten Vorschlag unterbreitet.“

Zuteilung kostenloser Zertifikate als zentrale Handlungsempfehlung der Fraunhofer IMW-Studie „Schrottbonus Konkret“

Die Zuteilung kostenloser EU-ETS-Zertifikate im EU-ETS ist eine zentrale Handlungsempfehlung der Fraunhofer IMW-Studie „SCHROTTBONUS KONKRET - Instrumente fĂŒr fairen Wettbewerb in den globalen Wertschöpfungsketten der Stahlherstellung“, die die BDSV im November 2021 veröffentlicht hat. Demzufolge weist die fĂŒr den Zeitraum 2021-2030 geplante 4. Phase des EU-ETS erhebliche LĂŒcken auf, die den Recyclingrohstoff Stahl- und Edelstahlschrott gegenĂŒber PrimĂ€rrohstoffen (Erze, Kohle, NE-Metalle) benachteiligen. Insbesondere werden die ökologische Belastungen durch die Stahlproduktion aus Erzen (und Kohle) nicht vollstĂ€ndig berĂŒcksichtigt. So unterliegen Steinkohlen-, Eisenerz- und der NE-Metallerzbergbau, mangels Auflistung in Anhang I der Richtlinie, nicht dem EU-ETS. Das gilt im Übrigen auch fĂŒr Rohstoffimporte aus einem Drittland, die durch das CBAM geregelt werden.
Folglich haben die ökologischen Belastungen aus der Erzgewinnung in Europa keine Auswirkungen auf die Kosten der Stahlherstellung und sind als negative externe Effekte und Kosten fĂŒr Umwelt und Gesellschaft nicht internalisiert. Beim Einsatz von Stahl- und Edelstahlschrott in der Stahlherstellung treten diese externen Kosten hingegen nicht auf, wie die erste Fraunhofer IMW-Studie Schrottbonus bereits festgestellt hat. Demnach ist der Schrottbonus heute nur unzureichend in den Preismechanismus und die Lenkungswirkung des EU-ETS und/oder komplementĂ€rer Systeme einbezogen.
Die BDSV schlĂ€gt der EU-Kommission daher einen neuen Absatz vor, der in Art. 10a EU-ETS im Rahmen der aktuellen Revision des EU-ETS-Richtlinie ergĂ€nzt werden soll. Der Vorschlag wurde von der Kölner Fachkanzlei fĂŒr Umweltrecht okl & Partner im Auftrag der BDSV rechtlich geprĂŒft und am 18.03.2022 an die zustĂ€ndige Stelle der EU-Kommission fĂŒr International Carbon Markets ĂŒbersendet.

EU-ETS und CBAM: Aufnahme des Steinkohlen-, Eisenerz- und der NE-Metallerzbergbaus
ZusĂ€tzlich fordert die BDSV die Aufnahme des Steinkohlen-, Eisenerz- und der NE-Metallerzbergbau in die Auflistung Anhang I der EU-ETS-Richtlinie, um die Treibhausgas-Emissionen aus diesem Sektor ebenfalls zu erfassen. Dies ist nach Auffassung der BDSV folgerichtig, da die EU-Kommission bereits im Jahr 2019 diese Sektoren als wesentlichen Verursacher von Treibhausgas-Emissionen identifiziert hat. Entsprechend mĂŒssen auch der Steinkohlen-, Eisenerz- und der NE-Metallerzbergbau in den CBAM aufgenommen werden. Der CBAM  stellt ein vereinfachtes Emissionshandelssystem dar, mit dem die direkten CO2-Emissionen ausgewĂ€hlter GĂŒter beim Import in die EU bepreist werden sollen.

Über die BDSV e.V.:
Die BDSV - Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. ist der grĂ¶ĂŸte Stahlrecyclingverband Europas. Die BDSV vertritt die Interessen von mehr als 700 Mitgliedsunternehmen der Branche. Zur Hauptaufgabe der Stahlrecyclingunternehmen gehört die Produktion qualitĂ€tsgesicherter Recyclingrohstoffe fĂŒr die verarbeitende Stahlindustrie in Deutschland und weltweit.
Wussten Sie, dass der Einsatz von 100 Tonnen Stahlschrott bereits 167 Tonnen CO2 sowie Klima- und Umweltkosten in Höhe von 35.571 Euro einspart? Mehr dazu finden Sie auf unserem CO2-Rechner auf www.bdsv.org.

Link zur Originalnachricht>>>

©BDSV - Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V.



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