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Der DGAW-Kunststoff-Newsletter 4 mit folgenden Themen: Recyclierfähigkeit, Streitthema Recyclate: Quantität versus Qualität, Kampagnen für bessere Mülltrennung und gemeinsame Lösungen durch Dialog und Kooperation.
Dipl.-Ing. Thomas Obermeier; Ehrenpräsident DGAW, CEO TOMM+C
Dipl.-Wirt.Ing. Isabelle Henkel; Referentin DGAW, Projektmanagement TOMM+C
Europäische Kunststoffstrategie: Selbstverpflichtungen der Industrie
Die EU-Plastikstrategie setzt stark auf Selbstverpflichtungen: Ziel soll sein, bis 2025 zehn Mio. Tonnen Kunststoff-Recyclate zu neuen Produkten für den EU-Markt zu verarbeiten.
Unternehmen und Branchenvereinigungen konnten bis 30.09.2018 ihre Selbstverpflichtungen per Mail bei der EU einreichen. Die Kommission hat die eingegangenen Selbstverpflichtungen und ihren Gesamtbeitrag zu dem quantitativen Ziel geprüft und veröffentlicht. Die Liste mit den 70 Einträgen finden Sie am Ende des Artikels.1
Vertreten sind sowohl Recycler als auch Konsumgüter-, Lebensmittel- und Getränkehersteller, wie Procter & Gamble, Danone, Nestle, Unilever, und viele andere. Bis zum Frühjahr sollen die quantitativen Zahlen, die die Unternehmen eingereicht haben ausgewertet und veröffentlicht sein. Dies beinhaltet dann auch eine Analyse der Auswirkungen auf Angebots- und Nachfrageseite nach den einzelnen Kunststoffarten.
Die vorläufige Bewertung deutet darauf hin, dass die Recyclingunternehmen entsprechend ihren Zusagen genügend recycelte Kunststoffe bereitstellen würden (10 Mio. Tonnen), um das EU-Ziel bis 2025 zu erreichen. Die Nachfrage nach Kunststoffrecyclaten muss jedoch noch ausgebaut werden, denn bisher haben sich die Unternehmen nur für den Einsatz von 5 Mio. t verpflichtet. Doch auch dies ist bereits ein Erfolg: Bislang beträgt der EU weite Recyclateinsatz nur 3 Millionen Tonnen.2
Voraussetzungen für die Nachfragesteigerung nach recycelten Kunststoffen sind:
Daher sollten weitere Maßnahmen ins Auge gefasst werden, um eine erhöhte Nachfrage nach recycelten Kunststoffen zu unterstützen.3
2 https://320grad.de/kunststoffverarbeiter-hoeherer-recyclateinsatz-praktisch-unmoeglich/
3 http://www.umweltruf.de/2018_PROGRAMM/news/news3.php3?nummer=7857
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