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Aufkleberaktion in Hannover im Herbst gestartet: Batterien dürfen nicht über den normalen Restmüll entsorgt werden
In der Region Hannover warnen aha und der BDE Bundesverband der
Deutschen Entsorgungs-, Wasser-, und Kreislaufwirtschaft gemeinsam vor
der falschen Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus und Batterien. Dafür ist
der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) der Kampagne
„Keine Akkus einwerfen“ des BDE beigetreten.
An diesem Dienstag
haben aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz und BDE-Präsident Peter Kurth
gemeinsam die Aktion in Hannover vorgestellt und dabei auch mahnende
Beispiele der Folgen falsch entsorgter Batterien und Akkus präsentiert.
Zum
Informationspaket über die Batteriegefahren gehören auch Aufkleber, die
als Hinweise auf Restmülltonnen vor dem falschen Einwurf warnen sollen.
Seit dem Herbst wurden in Stadt und Umland der Region Hannover mehr als
250.000 Warnsticker auf Restmülltonnen angebracht; aus gutem Grund,
denn fast täglich ereignen sich deutschlandweit Brandfälle durch falsch
entsorgte Akkus und Batterien.
Lithium-Ionen-Akkus gehören seit
Jahren zum Alltag: im Jahr 2019 kamen rund 12.700 Tonnen dieser
Kraftpakete in Geräten wie Handys, Laptops, E-Bikes in den Umlauf,
Tendenz weiter stark steigend.
Viele Verbraucher wissen jedoch
nicht, dass jede dieser Batterien durch Beschädigung zum gefährlichen
Brandauslöser werden kann. Ein Lithium-Ionen-Akku läuft, anders als etwa
eine Alkali-Batterie, bei einer Beschädigung nicht einfach aus, sondern
kann eine enorme Hitze verbreiten. Versuche haben gezeigt, dass auch
speziell abgeschirmte Akkus dabei Temperaturen von über 1.000 Grad
Celsius entwickeln können.
Um dies zu verhindern, müssen diese
Geräte nach ihrem Gebrauch in Batteriesammelbehältern im Einzelhandel
oder auf Wertstoffhöfen mit abgeklebten Polen gesondert gesammelt und
anschließend speziell behandelt werden.
In der Praxis stellt sich
die Situation jedoch anders dar. Da landen Lithium-Ionen-Batterien und
-Akkus oftmals aus Unachtsamkeit oder Unwissen zur Entsorgung in der
Restabfalltonne. Die unsachgemäße Entsorgung bringt die Beschäftigten
von Entsorgungsbetrieben in Gefahr und verhindert außerdem, dass die in
den Batterien enthaltenen Materialien recycelt werden können.
aha
hat die Gefahren der falschen Entsorgung erkannt und beteiligt sich als
Partner an der Kampagne des BDE und seiner Mitgliedsunternehmen. „Jede
einzelne gebrauchte Batterie, die Kundinnen und Kunden bei aha abgeben,
ist ein wichtiger Beitrag zur Schonung der Umwelt. Durch die richtige
Entsorgung wollen wir die Brandgefahr minimieren und die Batterien durch
getrennte Sammlung und Recycling im Kreislauf halten. Achtlos in den
Hausmüll geworfene Batterien können bereits beim Entleeren der Tonne ins
Müllfahrzeug beschädigt werden und sind somit die Ursache vieler
Brände. aha bittet alle Kundinnen und Kunden beide Pole einer Batterie
mit einem Klebestreifen abzukleben und somit die Auslösung eines Brandes
zu verhindern. Im Haushalt sollten die Altbatterien separat gelagert
werden. So vermeidet man Kurzschlüsse. Falsch entsorgte Batterien und
Akkus verursachen hohe Sachschäden und können für Beschäftigte in der
Entsorgungswirtschaft potenziell lebensgefährlich sein.“, erklärt
aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz.
aha nimmt Gerätebatterien, zum
Beispiel aus Taschenlampen, Uhren und Radios an. Bis zu 30 Kilogramm an
gefährlichen Abfällen können die Kundinnen und Kunden täglich kostenlos
auf den Wertstoffhöfen der Region Hannover oder der Deponie Hannover im
Sonderabfallzwischenlager abgeben.
BDE-Präsident Peter Kurth
begrüßt, dass aha nun Partner in Sachen Warnung, Aufklärung und
Information rund um die Batterieentsorgung ist: „Ich freue mich sehr,
dass aha mit uns zusammen unsere Batteriekampagne bestreitet. Seit
Jahren weisen wir auf die buchstäbliche Sprengkraft hin, die
Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus bei falscher Entsorgung entfalten
können. Die ständig auftretenden teils schweren Brandfälle in
Müllfahrzeugen und Anlagen sind daher für uns Anlass, immer wieder auf
die dramatischen Folgen falscher Batterieentsorgung hinzuweisen und eine
sachgerechte Entsorgung anzumahnen. Ein Feuer führt nicht nur zum
Verlust der dringend benötigten Rohstoffe. Es ist in erster Linie eine
lebensgefährliche Bedrohung für die Mitarbeiter in den Unternehmen, aber
auch eine Gefahr für die Verbraucher. Auch die wirtschaftlichen Folgen
solcher Brandfälle sind für die Unternehmen schwerwiegend.“
In
diesem Zusammenhang mahnte Kurth auch ein Verbot der immer stärker auf
den Markt drängenden Einweg-E-Zigaretten an, in denen ebenfalls
Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind: „Auch Einweg-E-Zigaretten werden mit
Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Landen diese fälschlicherweise
im Restmüll oder in der Papiertonne, haben wir dieselben dramatischen
Folgen. Die steigenden Absatzzahlen bei Wegwerf-Elektrozigaretten
verschärfen die ohnehin schon bestehende Brandgefahr in
unverantwortlicher Weise. Zudem muss der falsche Einsatz von Rohstoffen
in Einweg-E-Zigaretten sofort ein Ende finden. Der Freistaat Bayern hat
dazu eine Bundesratsinitiative gestartet. Wir hoffen, dass sich auch
alle anderen Bundesländer dieser Verbotsforderung anschließen.“
Die
Kampagne des BDE ist im Juli 2020 an den Start gegangen. Bis heute
wurden in Deutschland und Österreich weit mehr als eine Million
Warnaufkleber auf Abfalltonnen und Behältern angebracht.
Mehr Informationen: https://www.aha-region.de/ und auf https://www.bde.de/
Link zur Originalnachricht >>>
Copyright: | © BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (24.01.2023) | |