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Die Vorsitzende des SRU, Prof. Claudia Hornberg, kritisiert die Gesundheitsbewertung von Stickstoffoxiden im aktuellen Bericht des Untersuchungsausschusses des Bundestages zur DieselaffÀre. Anders als dort dargestellt erweisen sich Stickstoffoxide in toxikologischen und umweltepidemiologischen Studien zweifelsfrei als gesundheitsgefÀhrdend. Die Belastungen sollten dringend verringert werden.
âEs wundert mich sehr,
dass der Bericht unter anderem zu dem Ergebnis kommt, in Deutschland bestĂŒnden
keine toxikologisch bedenklichen NO2-Werte in öffentlich
zugĂ€nglichen Bereichenâ, so Prof. Hornberg. Diese EinschĂ€tzung sei höchst
irrefĂŒhrend und erweckt den Eindruck, dass die europĂ€ischen Grenzwerte fĂŒr
Stickstoffdioxid (NO2) zum Schutz der Gesundheit nicht ausreichend
begrĂŒndet seien. âDies ist unbedingt zurĂŒckzuweisen. Stickstoffoxide (NOx)
bleiben eine Herausforderung fĂŒr den Gesundheitsschutzâ, erklĂ€rt Hornberg. So
wird in Deutschland an etwa 60 % der verkehrsnahen Messstationen der
Langzeitgrenzwert von 40 ÎŒg Stickstoffdioxid pro mÂł Luft
ĂŒberschritten.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO zitiert zahlreiche epidemiologische Studien, welche bereits bei jÀhrlichen Konzentrationen unterhalb von 40 oder sogar 20 ”g/m³ ZusammenhÀnge mit negativen gesundheitlichen Effekten in der Bevölkerung belegen. Die Wirkungen von Stickstoffoxiden auf die menschliche Gesundheit wurden nicht nur vom SRU, sondern auch von anderen Institutionen wie der europÀischen Umweltagentur und der US Umweltbehörde (EPA) wiederholt dargestellt.
Stickstoffoxide,
insbesondere Stickstoffdioxid, sind Reizgase, die auf die Atemwege wirken. Epidemiologische
Langzeitstudien zeigen einen Zusammenhang
mit dem Auftreten von Lungenerkrankungen wie Asthma und chronischer Bronchitis.
DarĂŒber hinaus kann Stickstoffdioxid zu erhöhten Allergenkonzentrationen
in Pollen fĂŒhren, die insbesondere bei Allergikern zu stĂ€rkeren
gesundheitlichen Beschwerden fĂŒhren können. Die US EPA benennt Kinder bis 14
Jahre, Àltere Menschen ab 65 Jahren sowie Personen mit Atemwegserkrankungen als
besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen fĂŒr Wirkungen von NO2.
Zudem tragen
Stickstoffoxide zur Entstehung von Feinstaub und Ozon bei. Es mĂŒssen daher
umgehend wirksame MaĂnahmen zur Minderung der Belastungen ergriffen werden.
Damit die Kommunen bei ihren BemĂŒhungen dazu unterstĂŒtzt werden, hat der SRU
sich unter anderem fĂŒr die EinfĂŒhrung einer blauen Plakette ausgesprochen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Julia Hertin, Tel.: +49 30 263696-0.
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